Berlusconi spricht gegen die "höllische Krankheit"

  09 September 2020    Gelesen: 501
Berlusconi spricht gegen die "höllische Krankheit"

Silvio Berlusconi liegt nach einer Infektion mit dem Coronavirus in einem Mailänder Krankenhaus. Nun hat der 83-Jährige über seinen Zustand gesprochen. Seinem Arzt zufolge reagiert er gut auf die Therapie.

Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich erstmals nach seiner Infektion mit dem Coronavirus zu Wort gemeldet und Parteikollegen vom Kampf gegen die "höllische Krankheit" berichtet. "Ich gebe alles und hoffe, dass ich bald wieder zurück bin", sagte Berlusconi laut der Nachrichtenagentur Ansa bei einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern seiner Partei Forza Italia. "Ich kämpfe, um dieser höllischen Krankheit zu entkommen."

Der 83-Jährige wird seit vergangenem Freitag wegen seiner Infektion mit dem Coronavirus im Mailänder Krankenhaus San Raffaele behandelt. Bei ihm waren frühe Stadien einer beidseitigen Lungenentzündung festgestellt worden. Seit einigen Tagen ist der Politiker und Unternehmer, der wegen seines Alters und einiger Vorerkrankungen als Risikopatient gilt, auf dem Weg der Besserung. "Ich denke, dass uns jede Stunde, die vergeht, näher ans positive Resultat einer Genesung bringt", sagte Berlusconis Arzt Alberto Zangrillo am Dienstagabend im TV-Sender Rai.

Allerdings sei Covid-19 eine "tückische Krankheit", bei der man nicht vorschnell denken dürfe, man habe sie besiegt, warnte Zangrillo. Bei Berlusconi zeige die Behandlung im Krankenhaus jedoch Erfolge. "Seine Krankheit hat den erhofften Verlauf genommen, er reagiert sehr gut auf die Therapien", sagte der Mediziner.

Berlusconi wurde erstmals am 25. August getestet, nachdem er aus einem Urlaub auf Sardinien zurückgekehrt war. Dort besitzt er ein Luxusanwesen. Das Ergebnis war negativ. Nachdem bei einigen der Menschen, die Berlusconi auf der italienischen Insel getroffen hatte, Corona-Infektionen festgestellt worden waren, wurde der 83-Jährige nochmals getestet.

Der Milliardär stieg 1993 in die italienische Politik ein. Zwischen 1994 und 2011 war er viermal Ministerpräsident Italiens. Neben seiner politischen Laufbahn geriet er auch durch zahlreiche Affären und Skandale in die Schlagzeilen. Unter anderem musste er sich vor Gericht wegen Steuerbetrugs verantworten. Aktuell ist er Mitglied des Europäischen Parlaments.

spiegel


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