Jede dritte Blutvergiftung endet mit dem Tod

  13 September 2020    Gelesen: 826
Jede dritte Blutvergiftung endet mit dem Tod

Eine Blutvergiftung ist oftmals lebensbedrohlich. In Deutschland sterben nach Angaben der Bundesregierung rund 30 Prozent aller Sepsis-Patienten an den Folgen. Damit liegt die Sterberate hierzulande höher als in anderen Industriestaaten wie Großbritannien und den USA.

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 95.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Bei aktuell knapp über 300.000 Fällen endet damit etwa jede dritte Sepsis tödlich, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Linken-Anfrage berichtet.

Ohne aktuelle Zahlen zu nennen, räumt die Regierung dem Bericht zufolge ein, dass die Sterblichkeit bei Sepsis in Deutschland höher liegt als in anderen Industriestaaten. 2017 hatte ein Bündnis aus Betroffenen, Fachgesellschaften und Experten laut RND angegeben, dass die Todesfall-Rate in Deutschland um 10 bis 20 Prozent über der in den USA, Großbritannien oder Australien liegt.

Elf Millionen Sepsis-Tote weltweit

Die Linken-Gesundheitspolitikerin Pia Zimmermann kritisierte, das Ministerium weigere sich, "erste einfache Schritte zur Senkung der Sepsis-Sterblichkeit einzuleiten". Andere Länder wie Australien, die USA und England seien hier weiter. Gesundheitsminister Jens Spahn breche seine im Amtseid eingegangene Verpflichtung, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, sagte sie dem Blatt.

Weltweit sterben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr rund elf Millionen Menschen an Sepsis, darunter fast drei Millionen Kinder. Das Syndrom, das früher vereinfachend als Blutvergiftung bekannt war, entstehe in vielen Fällen im Krankenhaus. Sepsis kann nicht nur durch eine Blutinfektion ausgelöst werden, sondern häufig auch durch Durchfall, Lungenerkrankungen oder Tropenkrankheiten. Wenn das Immunsystem dann überreagiert, kann das zu multiplem Organversagen und damit zum Tod führen.

Auch wer an einer schlimmen Form von Covid-19 leidet, hat laut WHO ein höheres Risiko, eine Sepsis zu bekommen. Selbst wer sie überstehe, müsse mit lebenslangen Folgen rechnen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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