Tesla-Fahrer legt sich bei 140 km/h schlafen

  19 September 2020    Gelesen: 817
 Tesla-Fahrer legt sich bei 140 km/h schlafen

In Kanada schaltet ein junger Autofahrer den Autopiloten seines Elektroautos an und lehnt sich mitten auf der Autobahn zurück, um ein Nickerchen zu halten. Die beteiligten Verkehrspolizisten verstehen die Welt nicht mehr.

Auf einer Autobahn in Kanada hat die Polizei einen 20 Jahre alten Fahrer gestoppt, der sich bei hohem Tempo in einem Tesla schlafen gelegt haben soll. Das Elektroauto sei bei mehr als 140 Kilometern pro Stunde anscheinend im Fahrassistenzprogramm unterwegs gewesen, teilte die Polizei mit. Sowohl der Sitz des Fahrers als auch der des Beifahrers seien komplett zurückgelehnt gewesen und beide Insassen schienen zu schlafen. Als die Streife das Blaulicht eingeschaltet habe, habe das Auto automatisch auf 150 km/h beschleunigt. Erlaubt waren an der Stelle 110 Kilometer pro Stunde.

Er habe so etwas in seinem Leben noch nicht gesehen, schilderte der Beamte Darrin Turnbull den Vorfall im staatlichen Sender CBC. "Ich bin seit 23 Jahren bei der Polizei, den Großteil davon bei der Verkehrspolizei, aber ich bin sprachlos. Niemand schaute aus der Frontscheibe, um zu sehen, wohin das Auto fuhr." Das als "Autopilot" bekannte System sei ein fortgeschrittenes Fahrassistenzprogramm, aber selbst steuern müsse man den Wagen schon. Autos könnten allerdings entgegen den Empfehlungen des Herstellers nachträglich manipuliert werden, um Sicherheitssysteme zu verändern oder zu umgehen.

Tesla-Chef wehrt sich gegen Kritik

Nachdem das Auto schließlich angehalten werden konnte, zeigte die Polizei den 20-Jährigen wegen zu schnellen Fahrens an und entzog ihm wegen Ermüdung für 24 Stunden den Führerschein. Nach einer Untersuchung wurde er später noch wegen gefährlichen Fahrens angeklagt. Im Dezember muss er vor Gericht erscheinen. Der Vorfall ereignete sich Anfang Juli nahe Ponoka in der Provinz Alberta, wurde aber erst jetzt publik gemacht. Ein Anrufer hatte die Polizei damals alarmiert.

Tesla-Chef Elon Musk hatte sich vor einigen Wochen mit deutlichen Worten zur Kritik am Fahrassistenzprogramm "Autopilot" geäußert. Der Begriff sei keineswegs missverständlich, sagte er damals dem Fachblatt "Automobile News". Die Aufregung darum sei "idiotisch". Tesla war nach mehreren tödlichen Unfällen vorgeworfen worden, durch die Bezeichnung zu suggerieren, dass es sich um eine Technik zum autonomen Fahren und nicht nur um ein Assistenzprogramm handele.

Quelle: ntv.de, dpa/hek


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