Tablets sind ganz klar Gewinner der Corona-Krise. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben laut Canalys alle fünf führenden Hersteller im zweiten Quartal 2020 deutlich mehr Geräte abgesetzt. Apple konnte von ihnen mit rund 20 Prozent zwar am wenigsten dazugewinnen, das allerdings von einem wesentlich höheren Niveau aus. So gingen von April bis Juni rund 14,2 Millionen iPads über den Ladentisch, während der Zweitplatzierte Samsung knapp 7 Millionen Tablets verkaufen konnte.
Damit Samsung, Huawei, Amazon und Lenovo nicht weiter aufholen, hat Apple vergangene Woche unter anderem das iPad 8 vorgestellt, ntv.de konnte es bereits ausprobieren.
Motorwechsel genügt
Das Gerät ist schnell erklärt, denn der Hersteller hat im Vergleich zum Vorgänger praktisch nichts verändert, außer einen neuen Chip einzubauen: Das iPad wird mit dem A12 aufgerüstet, der im iPhone XS und im iPhone XR steckt. Dieser hat zwar auch schon zwei Jahre auf dem Buckel, ist aber trotzdem so leistungsstark, dass Apples günstigstes Tablet der Konkurrenz in dieser Preisklasse die Hacken zeigen kann.
Der Chip ist auch kräftig genug, dass Nutzer mindestens vier große Updates des Betriebssystems erwarten dürfen. Damit ist auch das einfachste iPad weit langlebiger als irgendein Android-Tablet. Dazu kommt, dass iPadOS jede Android-Variante alt aussehen lässt und das Angebot in Apples App Store größer und besser als bei der Konkurrenz ist.
Dass das Design inzwischen sehr altbacken wirkt, dürfte die meisten Nutzer nicht stören. Das Display hat zwar im Vergleich zu den iPad-Pro-Modellen und dem neuen iPad Air einen fetten Rand, aber es ist nach wie vor ein sehr gutes LCD mit schönen Farben und Kontrasten. Auch die Schärfe geht mit rund 260 Pixeln pro Zoll (ppi) noch in Ordnung. Und ein echter Home-Button unterhalb des Bildschirms hat auch etwas für sich.
Apple knausert beim Speicher
Dass das iPad weiter nur den Apple Pencil der ersten Generation unterstützt oder keine bessere Rück-Kamera bekommen hat, dürfte den meisten Käufern egal sein. Weniger gefallen wird ihnen, dass Apple das Basismodell wieder nur mit 32 Gigabyte (GB) Flash-Speicher ausgestattet hat und die Variante mit 128 GB gleich knapp 100 Euro teurer ist.
Apple hat mit der Aufrüstung auf den A12-Chip nur das Nötigste getan, um die Verfolger in der Preisklasse unter 400 Euro auf Distanz zu halten. Das ist zwar sehr bequem, aber die Rechnung geht auf. Design und Display sind inzwischen etwas rückständig, aber noch gut genug, um den Spaß nicht zu verderben. Betriebssystem und App-Angebot sind der Android-Konkurrenz überlegen, was zusammen mit der Leistungsfähigkeit den Unterschied ausmacht.
Quelle: ntv.de
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