EU-Kommission fordert 700 Millionen Euro

  03 März 2016    Gelesen: 1329
EU-Kommission fordert 700 Millionen Euro
Immer mehr beutelt die Flüchtlingskrise Griechenland, die Lage in dem Land ist verzweifelt. Nun will die EU-Kommission bis 2018 insgesamt 700 Millionen Euro bereit stellen, um das Schlimmste zu verhindern. Doch weiß auch sie um ihre Grenzen.
Angesichts der dramatischen Lage in der Flüchtlingskrise fordert die EU-Kommission ein Nothilfe-Paket für besonders betroffene Mitgliedstaaten wie Griechenland. Um humanitäre Krisen in der EU zu verhindern, sollten bis 2018 insgesamt 700 Millionen Euro bereitgestellt werden. Die Mittel sollen über einen Nachtragshaushalt aufgebracht werden, dem das Europaparlament und die Mitgliedstaaten zustimmen müssten.

Europa müsse "entschlossen und umgehend" handeln, um eine humanitäre Krise innerhalb seiner Grenzen zu verhindern, sagte der zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides. Demnach sollen für dieses Jahr 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden und für 2017 und 2018 jeweils 200 Millionen.

Eingesetzt werden können die Mittel laut Kommission unter anderem für Nahrungsmittel, Unterkunft und die medizinische Versorgung von Flüchtlingen. Aber auch diese Hilfe könne "nicht all unsere Probleme lösen", sagte Stylianides. Es gebe keine "Zauberformel" dafür. Ein Ende der Flüchtlingskrise könne "nur eine europäische Lösung" bringen.

Tausende Flüchtlinge kommen nicht weiter

Wegen der weitgehenden Schließung der Balkanroute sitzen in Griechenland Tausende Flüchtlinge fest. Griechenland hatte diese Woche bei der EU Unterstützung im Umfang von 480 Millionen Euro beantragt. Die Regierung in Athen rechnet damit, bald rund 100.000 Menschen versorgen zu müssen, die wegen der Grenzschließungen nicht weiterkommen. Wie viel Geld Brüssel nun Griechenland bereitstellen will, ist noch unklar.

Allein im Februar kamen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks insgesamt mehr als 55.000 Migranten in das Land. Bislang sitzen Schätzungen der Behörden zufolge insgesamt mehr als 25.000 Menschen in Griechenland wegen der weitgehenden Schließung der Balkanroute fest. Täglich kommen fast 1900 Menschen aus der Türkei hinzu.

Der Beschluss über das Hilfspaket war in Athen mit Spannung erwartet worden. Nach Medienberichten hat Griechenland Zelte, Medikamente, Klimaanlagen, Containerwohnungen, Generatoren, Krankenwagen und Betten sowie Matratzen für 100.000 Menschen gefordert. Zudem sollen 8200 Polizisten, Sanitäter und Beamte für die Sicherheit, die Verpflegung und Unterbringung dieser Migranten sorgen. In Nord- und Mittelgriechenland werden mehrere Aufnahmelager in ehemaligen Kasernen, verlassenen Lagerhallen und alten Flugplätzen errichtet.

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