Kretschmann bescheinigt Beck schweres Fehlverhalten

  03 März 2016    Gelesen: 644
Kretschmann bescheinigt Beck schweres Fehlverhalten
Baden-Württembergs Ministerpräsident hat wenig Verständnis für das Verhalten seines Parteifreunds Volker Beck. Respekt bekommt dieser aber vom politischen Gegner.
Ausgerechnet im Endspurt seines Wahlkampfs um den Verbleib im Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg bekommt es Winfried Kretschmann mit einem Störfeuer aus der eigenen grünen Partei zu tun: Sein Parteifreund Volker Beck wurde mit Drogen erwischt und ist von seinen Ämtern zurückgetreten. "Es ist ja schon ein schweres Fehlverhalten", urteilte Kretschmann darüber im ZDF. Er wisse zwar nicht, ob sich die Vorwürfe auf die Landtagswahl am 13. März auswirken. Aber: "Ich kann nur hoffen, dass jetzt solch ein einzelnes Fehlverhalten nicht auf alle übertragen wird. Davon gehe ich mal aus."

Am Mittwoch hatte die Berliner Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass Ermittler 0,6 Gramm "einer betäubungsmittelverdächtigen Substanz" bei dem Bundestagsabgeordneten Beck gefunden haben. Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um die synthetische Droge Crystal Meth.

Zu den Anschuldigen selbst machte Beck bislang keine Angaben. Allerdings trat er innen- und religionspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag umgehend zurück – ein Schritt, für den er vom politischen Gegner Anerkennung bekam. "In der Drogenpolitik bin ich anderer Meinung als die meisten Grünen", twitterte
Kanzleramtsminister Peter Altmaier von der CDU. "Aber Respekt für Volker Beck für die schnelle und klare Reaktion."

Auch Grünen-Chef Cem Özdemir begrüßte Becks Rückzug von seinen politischen Ämtern. Dieser habe "schnell die Konsequenzen gezogen, das ist bei der Schwere der Vorwürfe auch angemessen", sagte Özdemir dem Sender N24. Er hoffe nun darauf, dass sich die Angelegenheit schnell aufkläre.

Für die Grünen sei der Rückzug Becks allerdings auch ein Verlust, sagte Özdemir über Beck, der der Partei lange als Fraktions-Geschäftsführer gedient und sich in Deutschland im Kampf für die Rechte von Homosexuellen einen Namen gemacht hatte. Grundsätzlich sei so etwas "menschlich bedauerlich für jeden Kollegen", so Özdemir. Und seine Parteifreundin Renate Künast sagte im Sender RTL: "Schauen wir mal, um was es da eigentlich genau geht. Das ist keine schöne Sache, das ist klar.

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