"Ungerecht, unsinnig und weltfremd" - Chinas Nein zu trilateralen Abrüstungsgesprächen

  13 Oktober 2020    Gelesen: 406
"Ungerecht, unsinnig und weltfremd" - Chinas Nein zu trilateralen Abrüstungsgesprächen

China wird niemals an den trilateralen Gesprächen zur Rüstungskontrolle teilnehmen, da sein Nukleararsenal im Vergleich zur USA und zu Russland gering ist. Das hat der stellvertretende ständige Vertreter Chinas bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, geäußert.

China habe nie an einem nuklearen Wettrüsten mit irgendeinem Staat teilgenommen und werde dies auch nicht tun, betonte der Diplomat bei einer Sitzung des ersten Ausschusses der UN-Vollversammlung, der sich mit Fragen der Abrüstung und der internationalen Sicherheit befasst.

„Angesichts der riesigen Unterschiede zwischen Chinas Atomwaffenarsenal auf der einen Seite und den Atomwaffenarsenalen der USA und Russland auf der anderen Seite ist es ungerecht, unsinnig und weltfremd zu erwarten, dass China an trilateralen Gesprächen zur Rüstungskontrolle teilnehme. China wird niemals an solchen Verhandlungen teilnehmen“, sagte er.

China verzichtet nicht auf Teilnahme an nuklearer Abrüstung
Peking werde Erpressungen in dieser Frage niemals akzeptieren. „Die Weigerung Chinas, an den so genannten trilateralen Rüstungskontrollgesprächen teilzunehmen, bedeutet jedoch nicht, dass China (...) sich ebenfalls weigert, am Prozess der nuklearen Abrüstung teilzunehmen“, betonte er.

Geng verwies unter anderem darauf, dass China von Anfang an für ein vollständiges Verbot und die anschließende Zerstörung von Atomwaffen eintrat und seinen Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen angekündigt hatte.

China sei bereit, einen substantiellen Dialog über strategische Stabilität auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts zu führen und werde sich weiterhin an der Rüstungskontrolle im Rahmen der Uno sowie der Aktivitäten der UN-Vetomächte beteiligen, hob der hervor.

USA steigen aus internationalen Verträgen aus und gefährden globale Sicherheit
Die Vereinigten Staaten seien zu der größten Bedrohung für die globale strategische Sicherheit und Stabilität geworden, so Geng. „In den letzten Jahren haben sich die USA zunehmend aus internationalen Verträgen zurückgezogen und somit die multilaterale und bilaterale Rüstungskontrolle untergraben“, äußerte er.

Zudem würden die USA zurzeit Billionen Dollar in die Modernisierung ihrer nuklearen Triade und in den Ausbau der nuklearen Abschreckung investieren, fuhr er fort.

„Die uneingeschränkte Entwicklung und Stationierung des globalen Raketenabwehrsystems der USA sowie die Versuche, bodengestützte Raketen mittlerer und kürzerer Reichweite im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Europa zu stationieren, untergraben den Frieden und die Sicherheit in der Region sowie die globale strategische Stabilität. China ist zutiefst besorgt und fordert die Vereinigten Staaten auf, die Stationierung (ihrer Raketen – Anm. d. Red.) einzustellen“, betonte Geng Shuang.

Sollten die USA diesen Weg auch weiterhin gehen, werde China, wenn nötig, entschlossene Gegenmaßnahmen zum Schutz seiner nationalen Interessen ergreifen, warnte er.

sputniknews


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