Der behandelnde Arzt, Prof. Dr. Hans Förstl, sieht darin einen entscheidenden Faktor in der weiteren Betreuung Müllers. "Trotz unübersehbarer Zeichen seiner Erkrankung wurde er von der Bayern-Familie, den Fans und Medien mit Sympathie und großem Respekt behandelt. Das war sehr wichtig, weil es jedem Menschen mit einer beginnenden Alzheimer-Demenz nur zu wünschen ist, dass er sich so lange wie möglich in seinem vertrauten Umfeld, in dem er sich wohl fühlt, aufhalten kann", sagte Förstl.
Müller erzielte 365 Bundesligatore für den deutschen Rekordmeister, 40 davon allein in der Rekordsaison 1971/72 - beide Werte sind bis heute genauso unerreicht wie die 78 Tore im DFB-Pokal. Sogar das Toreschießen selbst wurde angesichts seiner phänomenalen Ausbeute nach ihm benannt: "Es hat gemüllert!", jubelten Fans und Reporter in den 70ern.
Sein auch nach eigenem Dafürhalten wichtigstes Tor machte Müller 1974 für die Nationalelf: Im WM-Finale in München gegen die Niederlande kam er mit dem Rücken zum Tor an den Ball, drehte sich um die eigene Achse und schob die Kugel flach ins linke Eck. Es war der 2:1-Siegtreffer für Deutschland, ein "typischer Müller". Insgesamt traf der gebürtige Nördlinger in 62 Spielen 68 Mal für die DFB-Auswahl. Einzig Miroslav Klose (137/71) traf häufiger im Trikot mit dem Adler, kommt aber nicht an die sensationelle Torquote von 1,097 Treffern pro Länderspiel heran.
Je viermal wurde Müller deutscher Meister und Pokalsieger. Zwischen 1974 und 1976 gewann er dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister, dazu 1967 den Europapokal der Pokalsieger. Neben dem WM-Titel 1974 wurde er 1972 in Belgien Europameister. Bei der WM 1970 in Mexiko erzielte er zehn Treffer - auch das ist bis heute Rekord.
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