Dutzende Opfer nach Bombenexplosion in Koranschule

  27 Oktober 2020    Gelesen: 510
  Dutzende Opfer nach Bombenexplosion in Koranschule

Im Nordwesten von Pakistan hatte die Gewalt zuletzt abgenommen - nun erschütterte eine schwere Explosion eine Koranschule in der Stadt Peschawar. In den Krankenhäusern wurde der Notstand ausgerufen.

Bei einer Bombenexplosion in einer Koranschule sind im Nordwestens Pakistans mindestens acht Schüler getötet worden. Mehr als 110 weitere seien bei dem Vorfall verwundet worden, teilten Behördenvertreter am Dienstag mit. Premierminister Imran Khan verurteilte die Tat als "feigen, barbarischen Angriff" und versprach, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Explosion ereignete sich in der rund 170 Kilometer westlich von Islamabad gelegenen Stadt Peschawar. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Ein Unbekannter werde verdächtigt, rund sechs Kilogramm Sprengstoff in der Koranschule platziert zu haben, sagte ein Polizist.

Nach Angaben eines Lehrers der Schule explodierte die Bombe in einem Bereich, der für erwachsene Schüler vorgesehen ist. Durch die Wucht der Detonation stürzte eine Mauer zum Bereich für die Schüler unter 18 Jahren ein. In den Krankenhäusern der Stadt wurde der Notstand ausgerufen, Polizei und Sicherheitskräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Viele Koranschüler stammen aus dem Nachbarland Afghanistan
Viele der verletzten Jungen zwischen 8 Jahren und Mitte 20 befänden sich in einem kritischen Zustand, sagte ein Krankenhausarzt. Die meisten der Opfer hatten demnach Verbrennungen. Viele der Schüler stammen aus dem Nachbarland Afghanistan. Etwa hundert Kinder und Jugendliche sollen sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Seminargebäude aufgehalten haben. Fernsehbilder zeigten ein Trümmerfeld im Inneren der Koranschule.

Peschawar war in der Vergangenheit häufig Ziel extremistischer Angriffe. Nach mehreren Militäreinsätzen entlang der Grenze nahm die Gewalt in Pakistan in den vergangenen Jahren jedoch ab. Immer wieder kam es in der Grenzregion zu Afghanistan jedoch zu Angriffen islamistischer Extremisten. Das Attentat erinnert an den Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 in einer Schule in Peschawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem Kinder und Jugendliche.

spiegel


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