VW muss in den USA 218.000 Jettas zurückrufen

  03 November 2020    Gelesen: 583
VW muss in den USA 218.000 Jettas zurückrufen

Austretender Treibstoff könnte im schlimmsten Fall zu einem Brand führen: Wegen Mängeln am Jetta beordert Volkswagen in den USA im großen Stil Fahrzeuge in die Werkstätten.

In den Werkstätten der Volkswagen-Händler in den USA dürfte demnächst erhöhter Arbeitsaufwand entstehen. Das Unternehmen holt wegen der Gefahr von Benzinlecks zahlreiche Fahrzeuge in die Werkstätten. Bei gut 218.000 Jetta der Modelljahre 2016 bis 2018 bestehe das Risiko, dass sich mit der Zeit bestimmte Schrauben lockern, teilte die US-Verkehrsbehörde NHTSA am Montag (Ortszeit) mit.

Dadurch könne Sprit auslaufen, was schlimmstenfalls zu einer Brandgefahr führe. Aus Dokumenten der Behörde geht hervor, dass das Problem erstmals im April 2018 im VW-Werk im mexikanischen Puebla auftauchte, aus dem die Komponenten der betroffenen Jetta für den US-Markt stammen. Volkswagens US-Vertragshändler sollen die defekten Teile jetzt austauschen.

Der Rückruf kommt nur wenige Tage, nachdem der Konzern vergleichsweise positive Nachrichten verbreiten konnte. Ende Oktober hatte der weltgrößte Autohersteller nach den drastischen Rückgängen des Frühjahres für die Monate Juli bis September wieder einen Gewinn gemeldet.

Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn lag im dritten Quartal bei knapp 2,6 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Zwischen April und Juni musste die Volkswagen-Gruppe hier noch einen Verlust von rund 1,6 Milliarden Euro vermelden. Vor allem im April hatten infolge des ersten Corona-Lockdowns die Bänder wochenlang stillgestanden, auch Autohäuser waren vielerorts geschlossen.

Die Anleger waren mit den Zahlen offenbar zufrieden
Inzwischen konnte VW den zwischenzeitlichen Rückstau in den Lagern zu großen Teilen abarbeiten und auch dank der Kaufprämien für Hybrid- sowie Elektroautos wieder mehr Wagen absetzen. Der Umsatz lag im dritten Jahresviertel mit etwas mehr als 59 Milliarden Euro zwar um 3,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau - das ist aber eine merkliche Verbesserung zum Vorquartal, als noch ein Absturz um 37 Prozent im Vergleich zu 2019 in den Büchern gestanden hatte.

An der Börse kamen die überraschend positiven Quartalszahlen gut an: Die Vorzugsaktie von Volkswagen stieg um knapp drei Prozent.

spiegel


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