“BamS“: VW-Aufsichtsratschef Pötsch in Abgasaffäre unter Druck

  06 März 2016    Gelesen: 739
“BamS“: VW-Aufsichtsratschef Pötsch in Abgasaffäre unter Druck
In der VW-Abgasaffäre gerät einem Zeitungsbericht zufolge nun auch der neue Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch unter Druck. Als VW-Finanzvorstand sei er bereits am 8. September 2015 über die Betrugssoftware informiert worden, berichtete die "Bild am Sonntag". Bei der Sitzung des Konzernvorstandes an diesem Tag habe der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn seine Kollegen darüber unterrichtet, dass der Autobauer gegenüber den US-Umweltbehörden einen sogenannten Defeat Device eingeräumt habe.
Das Gesetz schreibt vor, dass bei kursrelevanten Ereignissen eine sogenannte Ad-hoc-Meldung veröffentlicht werden muss. Doch laut "BamS"-Informationen schwieg der als Finanzvorstand dafür verantwortliche Pötsch, anstatt die Aktionäre vor etwaigen Folgen zu warnen. An der Sitzung am 8. September habe auch der damalige Porsche-Chef und heutige VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller teilgenommen. Erst zwei Wochen später habe VW eine Ad-hoc-Meldung veröffentlicht.

Ein VW-Sprecher sagte dem Blatt dazu: "Zu den Inhalten von Vorstandssitzungen äußert sich Volkswagen grundsätzlich nicht."

Der Volkswagen-Konzern hatte im September zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Dem Autobauer drohen Schadenersatz-Klagen in Milliardenhöhe.

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