So will der Bund die Kontaktbeschränkungen verschärfen

  16 November 2020    Gelesen: 498
So will der Bund die Kontaktbeschränkungen verschärfen

Die Bundesregierung strebt laut einer Beschlussvorlage an, die Kontaktbeschränkungen wegen der anhaltend hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen weiter zu verschärfen. Die Vorlage zur heutigen Video-Konferenz von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten liegt auch dem Deutschlandfunk vor.

Demnach soll der Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur mit Angehörigen des eigenen Hausstandes und maximal zwei Personen eines weiteren gestattet sein. Derzeit sind maximal zehn Personen aus zwei Hausständen erlaubt. Private Zusammenkünfte sollen sich generell nur noch auf einen festen weiteren Hausstand beschränken. Auf private Feiern wäre bis zum Weihnachtsfest ganz zu verzichten. Kinder und Jugendliche werden laut der Beschlussvorlage dazu angehalten, sich in ihrer Freizeit nur noch mit einer Freundin oder einem Freund zu treffen.

Bei jedem Erkältungssymptom, insbesondere bei Husten und Schnupfen, soll man sich unmittelbar bis zum Abklingen der Symptome für fünf bis sieben Tage zuhause in Quarantäne begeben. Die Krankschreibung solle telefonisch durch den Hausarzt und zunächst ohne Besuch in der Praxis erfolgen, heißt es weiter. Neben privaten Reisen soll auch auf nicht notwendige Fahrten im öffentlichen Verkehr verzichtet werden.

Schutz für ältere Menschen und andere Risikogruppen

Besuche bei älteren Menschen und anderen Risikogruppen sollten nur gemacht werden, wenn alle Familienmitglieder frei von Krankheitssymptomen seien und sich seit mindestens einer Woche in keine Risikosituation wie eine Begegnung mit mehreren Personen begeben hätten, wird in der Beschlussvorlage empfohlen. Des Weiteren wird vom Bund vorgeschlagen, besonders gefährdeten Personen wie Älteren und Kranken von Dezember an jeweils 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung zu ermöglichen.

Weitere Einschränkungen für Schulen wohl erst später

Keine schärferen Schritte sollen nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur zunächst für die Schulen beschlossen werden. Die ursprüngliche Beschlussvorlage sei geändert worden, meldet die Agentur. Demnach sollten die Länder bis zur kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie das Ansteckungsrisiko im Schulbereich reduziert werden könne.

In der vorangegangenen Fassung war unter anderem eine generelle Maskenpflicht an Schulen vorgesehen. Weiter hieß es in der Vorlage, Schulen müssten die Gruppengrößen in Klassenräumen gegenüber dem Regelbetrieb halbieren. Ausnahmslos dürfe es nur noch feste Gruppen von Schülern geben.

Treffen sollte Zwischenbilanz ziehen

Das heutige Treffen wurde ursprünglich angesetzt, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Entscheidungen sollten erst später erfolgen, hieß es im Vorfeld. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet (CDU) sagte „Bild“, er erwarte keine weitgehenden Entscheidungen. Die Beratungen beginnen am frühen Nachmittag. Bayerns Ministerpräsident Söder äu�?erte Bedenken gegen die in der Beschlussvorlage vorgesehene Empfehlung, Menschen bei jedem Auftreten von Erkältungssymptomen in häusliche Quarantäne zu schicken.

deutschlandfunk


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