Auch in der Hauptstadt Ankara kam es bei Frauen-Demonstrationen zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die konservativ-islamische Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan steht nicht nur wegen Fragen der Bürgerrechte oder der Meinungs- und Pressefreiheit in der Kritik, sondern auch wegen ihrer Frauen-Politik. Die Gewalt gegen Frauen in der Türkei ist unverändert hoch und der weibliche Anteil in der arbeitenden Bevölkerung gering.
Von Gleichberechtigung weit entfernt
Den Vereinten Nationen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu häuslicher Gewalt in der Ehe kommt, in der Türkei zehnmal höher als in Ländern der Europäischen Union. Auf einem Gleichberechtigungsindex des UN-Entwicklungsprogramms UNDP liegt die Türkei nur auf Rang 77 von 138 Plätzen.
Erst vor wenigen Tagen hatte das Vorgehen der türkischen Regierung gegen die kritische Zeitung "Zaman" weltweit für Empörung gesorgt. Die Zeitung war unter staatliche Aufsicht gestellt worden. Auf Proteste vor dem Gebäude der Redaktion hatte die Polizei ebenfalls mit Gummigeschossen und Tränengas reagiert.
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