Nach einer extremen Hitzewelle am Wochenende haben im Osten Australiens zahlreiche Buschbrände gewütet. Insgesamt musste die Feuerwehr in mehr als 50 Fällen Flammen bekämpfen, teilten die Behörden am Montag mit. Vorausgegangen waren zwei Tage mit Temperaturen von teilweise mehr als 40 Grad im Bundesstaat mit der Hauptstadt Sydney.
Im Ort Smithville wurde sogar eine Tageshöchsttemperatur von 46,9 Grad gemessen – ein Allzeitrekord für New South Wales. »Der November war in vielerlei Hinsicht ziemlich ungewöhnlich. Es gab nur etwa die Hälfte des normalen Niederschlags. Und es ist durchaus möglich, dass es einer unserer heißesten November überhaupt sein wird«, so Andrew Watkins von der Meteorologiebehörde BOM.
Die Nacht zum Sonntag war Meteorologen zufolge auch die heißeste, die in Sydney seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurde. Die Temperaturen fielen teilweise nicht unter 25,4 Grad. Am späten Sonntag gab es schließlich Abkühlung: Innerhalb von 20 Minuten sank die Temperatur in Teilen der Metropole um immerhin 10 Grad. Die Feuerwehr meldete aber besonders für den Dienstag ein weiterhin hohes Risiko für weitere Brände. Neben den Temperaturen sorgen auch starke Winde mit Geschwindigkeiten von teils mehr als 100 Kilometern pro Stunde für zusätzliche Probleme.
Die Situation erinnert an die vergangene Feuersaison. Von August 2019 bis März 2020 hatten verheerende Buschbrände in sechs der insgesamt acht australischen Bundesstaaten und Territorien mehr als zwölf Millionen Hektar Land verwüstet. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben. Schätzungen zufolge starben außerdem womöglich mehr als eine Milliarde Tiere. Außerdem wurde ein Großteil des Lebensraums von mindestens 70 einheimischen Spezies zerstört.
Mehr Extremwetter und Waldbrände vorhergesagt
Erst vor wenigen Wochen hatte der neue Klimareport der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro und der Meteorologiebehörde BOM ergeben, dass sich Australien stärker als der Durchschnitt der Erde erwärmt. Das Land wird den Experten zufolge in Zukunft mit immer mehr extremen Wettersituationen und Waldbränden zu kämpfen haben.
Dass es in Australien häufiger zu Feuern kommt, ist normal. Viele Arten sind sogar auf das Feuer angewiesen. In den vergangenen Jahren ist das Risiko für schwere Brände jedoch deutlich gestiegen. Außerdem sind inzwischen auch Gebiete betroffen, in denen es nur selten zu Feuern kommt. Dort braucht das Ökosystem dann besonders lange, um sich zu erholen.
spiegel
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