Leben findet sich da vor allem in den Höhenlagen, das aber in überraschender Vielfalt. Die tiefsten Punkte des Tals, rund 85 Meter unter Meeresspiegel, präsentieren sich normalerweise aber Braun in Ocker in Fahlgelb - Farben der Dürre und Trockenheit.
Zurzeit aber ist das anders. Die südliche Hemisphäre erlebte einen der stärksten je aufgezeichneten El Niños: So heißt das zyklisch auftretende Wetterphänomen, das für die Westküsten Süd- und Nordamerikas oft mit großer Hitze und ungewöhnlich starken bis zu katastrophalen Regenfällen einhergeht.
So war das auch in diesem Winter, als die Lufttemperaturen auf der Nordhalbkugel zeitweilig über zwei Grad wärmer ausfielen als im statistischen Mittel. Die amerikanische Westküste erlebte heftige Regenfälle - bis hinein in die Mojave-Wüste. Normalerweise bekommt die gar kein bis allenfalls fünf Zentimeter Wasser im Jahr ab - doch allein im letzten Oktober fielen über sechs Zentimeter.
Das ist genug, um teils seit vielen Jahren schlafende Samen aufzuweichen und zu "wecken": Deshalb erblüht nun die Wüste. Weite Teile des Death Valley präsentieren sich zurzeit in strahlendem Gelb und leuchtendem Lila: Es sind regelrechte Blumenfelder, die sich da teils von Horizont zu Horizont erstrecken.
Die Pflanzen fallen nicht vom Himmel. Selbst im lebensfeindlichen Klima des Death Valley blühen im Frühjahr, nach den meist kargen Winterregen vereinzelte Wildblumen. Zu einem "Super-Bloom" wie derzeit kommt es aber sehr selten. Zuletzt 2005, davor 1998 erblühte die Wüste in dieser Weise. Es ist ein Naturschauspiel, das Touristen aus aller Welt anzieht.
Viel Zeit haben die nicht. Es ist schwer, vorherzusagen, wie lange die Blüte anhält, aber mehr als ein paar Wochen werden es kaum sein. Danach wird sich die Dürre-Zone wieder von den tiefen Lagen aus verbreiten. Allein in den hohen Lagen könnten sich bis in den Sommer hinein dann noch Wildblumen halten. Doch die sind entsprechend schwer zu erreichen - wer klettert schon gern, bei Temperaturen um 40, 50 Grad.
Tags: