Die österreichische Obergrenze habe den Kurswechsel am Balkan eingeleitet. "Weil, wenn wir Flüchtlinge nicht mehr aufnehmen, werden Transitländer zu Zielländer", so Kurz. Man habe den Flüchtlingsstrom wie abgesprochen schrittweise reduziert.
Leere Quartiere in Griechenland
Kurz präsentierte sich wie schon bei Auftritten im deutschen Fernsehen zuletzt als verständnisvoller Staatsmann mit harter Linie in der Sache. Für die Menschen an der griechisch-mazedonischen Grenze in Idomeni habe er zu 100 Prozent Verständnis, "aber die Politik war falsch". Denn in Griechenland stünden Flüchtlingsquartiere leer, weil die Menschen lieber an die Grenze reisten, um nach Deutschland weiterreisen zu können. Die Staaten entlang der Balkanroute hätten die Krise nicht ausgelöst, aber sie verstärkt. Das hätte man vor einem halben Jahr gar nicht sagen dürfen.
Das Ankommen auf Lesbos dürfe nicht das Ticket nach Deutschland bedeuten, sagte Kurz. Österreich habe ohne internationale Hilfen den Flüchtlingsstrom geschultert, Griechenland bekomme nun Hilfe von allen Seiten. Der Türkei-Deal, den Kurz nur als ein Element einer Lösung bezeichnete, werde "am Ende des Tages" stehen.
Man werde auch in Zukunft gegen Schlepperei kämpfen müssen. "Je schwieriger die Routen sind, desto weniger Menschen werden sich auf den Weg machen." Er sei für legale Möglichkeiten nach Europa zu kommen und setze auf Resettlement-Programme, die den "Ärmsten der Armen" den Weg nach Europa ebnen sollen.
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