Um das Wachstum zu stärken, ist nach Liptons Worten ein Dreiklang aus geld-, finanz- und strukturpolitischen Maßnahmen notwendig. Zum einen müssten die Staaten mehr für die Binnennachfrage tun und dürften sich nicht zu sehr auf andere Länder verlassen. Daneben sollten die Notenbanken nach Möglichkeit den konjunkturstützenden Kurs beibehalten. „Eine vorzeitige Rücknahme der geldpolitischen Unterstützung würde nicht nur der Glaubwürdigkeit dieser Politik schaden, sie könnte vielmehr das auslösen, was wir zu vermeiden suchen“, sagte er, nämlich eine weitere wirtschaftliche Abschwächung.
Allerdings seien die Spielräume der Geldpolitik für konjunkturelle Impulse inzwischen begrenzt, räumte Lipton ein. Nicht bekannt ist, ob sich Lipton zu der relativen Erfolglosigkeit der expansiven Geldpolitik bedeutender Zentralbanken oder zu den von ihr ausgehenden Risiken äußerte.
Die Finanzpolitik muss Lipton zufolge eine stärkere Rolle bei der Wachstumsstärkung spielen, etwa durch höhere Investitionen in den Ländern, die sich das leisten könnten. Das zielt offenbar auch auf Deutschland ab. Daneben sollten sowohl die Industrie- als auch die Schwellenländer Strukturreformen vornehmen, um ihre Wachstumskraft zu stärken. Dies entspricht einer Fraktion innerhalb der Finanzminister, die während des G 20-Treffens in Schanghai in strukturellen Reformen wie Investitionen in die Infrastruktur das probateste Mittel zur Stimulierung des Wachstums erkannten und sich gegen eine Fortführung geldpolitischer Schritte aussprachen.
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