Lauterbach fordert vier Wochen Weihnachtsferien

  08 Dezember 2020    Gelesen: 1137
Lauterbach fordert vier Wochen Weihnachtsferien

Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach spricht sich nicht nur für eine deutschlandweite Verschärfung der Corona-Maßnahmen aus, sondern schlägt auch vor, die Weihnachtsferien um eine Woche vorzuziehen und um eine Woche im Januar zu verlängern. Beim Lehrerverband löst der Vorstoß Widerstand aus.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert angesichts steigender Infektionszahlen einen harten Lockdown. "Wir sollten die Schulen vier Wochen in die Weihnachtsferien schicken, das heißt idealerweise schon innerhalb der nächsten Woche und dann bis einschließlich der ersten Januarwoche", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinischen Post".

Auch der Einzelhandel soll seiner Ansicht nach Weihnachten geschlossen werden. "Zu Silvester darf es beim Kontaktverbot keine Lockerungen geben. Wir müssen die Weihnachtszeit für eine Unterbrechung der Pandemie nutzen und dürfen uns nicht an bis zu 500 Tote am Tag durch Covid gewöhnen."

Der Deutsche Lehrerverband sieht eine Verlängerung der Weihnachtsferien allerdings kritisch. "Wir dürfen uns nichts vormachen: Jede weitere Phase von Schulschließungen vergrößert auch das Problem der Lerndefizite und der sich vergrößernden sozialen Schere beim Bildungserfolg", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem "Handelsblatt".

Verbandschef Meidinger kritisiert fehlendes Gesamtkonzept

"Da fehlt uns nach wie vor ein Gesamtkonzept, das über die Forderung nach Abstrichen bei Prüfungen und dem Zusammenstreichen von Lerninhalten hinausgeht." Verlängerte Ferien sollten daher "nur als letztes Mittel infrage kommen, wenn alle anderen Maßnahmen nicht greifen", sagte Meidinger. "Alternativ könnte man auch verstärkt auf Wechselmodelle, Hybridunterricht oder auch Phasen des Distanzlernens für ältere Schüler vor und nach den Ferien übergehen." Auch die Wiedereinführung der Abstandsregel mit verkleinerten Lerngruppen biete mehr Schutz vor Infektionen, zumal sich dann auch die Situation in den Schulbussen und in den Pausenhallen entspannen würde.

Erst kürzlich hatte eine DAK-Studie gezeigt: Lehrer fühlen sich durch die Corona-Krise mehr belastet. "Viele Lehrkräfte machen sich Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die der Schülerinnen und Schüler. Das ist ein Hinweis darauf, dass die gegenwärtigen Hygieneschutzmaßnahmen nicht ausreichen", kommentierte Meidinger die Ergebnisse.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP


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