Der Vorfall war offenbar so schwerwiegend, dass der Nationale Sicherheitsrat am Wochenende im Weißen Haus zusammenkommen musste. Hacker sollen nach Medienberichten das Finanz- und das Handelsministerium sowie weitere Behörden der USA angegriffen haben.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Ullyot, teilte der Nachrichtenagentur in Washington am Sonntagabend (Ortszeit) auf Nachfrage mit: »Die US-Regierung ist sich dieser Berichte bewusst und wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um mögliche Probleme im Zusammenhang mit dieser Situation zu identifizieren und zu beheben.« Das Handelsministerium bestätigte dem Sender CNN, dass Hacker in einem seiner Büros Schutzmaßnahmen überwunden hätten.
Die »Washington Post« berichtete, Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst SWR seien für die Angriffe auf das Finanz- und Handelsministerium sowie weitere US-Behörden verantwortlich. Es sei unklar, welche Informationen erbeutet worden seien.
Monaten an. Es handele sich um dieselben Hacker, die die IT-Sicherheitsfirma FireEye angegriffen hatten, die US-Behörden oft bei Cyberattacken einschalten. Zunächst hatte am Sonntag die Nachrichtenagentur Reuters den Vorfall vermeldet.
FireEye hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, bei der Cyberattacke sei auch Angriffssoftware gestohlen worden, mit der das Unternehmen üblicherweise die Abwehrsysteme seiner Kunden teste. Es sei noch unklar, ob diese Werkzeuge für Hackerangriffe eingesetzt werden sollen. Außerdem hätten sich die Angreifer insbesondere für Informationen über Regierungskunden des Unternehmens interessiert.
FireEye ging davon aus, dass im staatlichen Auftrag agierende Hacker hinter der Attacke steckten. Darauf wiesen unter anderem die technischen Fähigkeiten und die Disziplin der Angreifer hin, hieß es. Nach Angaben der »Washington Post« vom Sonntag ist die Bundespolizei FBI eingeschaltet worden.
Erst im Oktober hatten die USA sechs Hacker aus dem russischen Militärgeheimdienst GRU im Zusammenhang mit mehreren aufsehenerregenden Cyberattacken der vergangenen Jahre angeklagt.
Darunter war auch der große Angriff mit einem Erpressungstrojaner "NotPetya" im Juni 2017, der unter anderem die Reederei Maersk und den Nivea-Hersteller Beiersdorf traf. Außerdem gehört dazu eine Attacke von Dezember 2015, die die Stromversorgung in Teilen der Ukraine unterbrach, wie aus der am Montag veröffentlichten Anklage hervorgeht. Es ist nach wie vor der einzige bekannt gewordene erfolgreiche Cyberangriff auf einen Energieversorger.
spiegel
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