Russland-Sanktionen kosten Deutschland 5,45 Milliarden Euro pro Jahr

  17 Dezember 2020    Gelesen: 610
  Russland-Sanktionen kosten Deutschland 5,45 Milliarden Euro pro Jahr

Die Russland-Sanktionen kosten die deutsche Wirtschaft jedes Jahr 5,45 Milliarden Euro an BIP-Wachstum. Für die Europäische Union summieren sich die Kosten auf 21 Milliarden Euro. Das ergab eine Studie des Ifo-Instituts.

Deutsche Unternehmen verzeichnen durch die seit 2014 verhängten Russland-Sanktionen Milliardenverluste. Eine Studie offenbart jetzt die ökonomischen Kosten und wer von einer Abschaffung der Sanktionen am meisten profitieren würde.

Nur Verlierer
Den Handel deutscher Unternehmen beeinträchtigen die EU-Sanktionen am stärksten, gefolgt von den US-Sanktionen.

Die Abschaffung der EU-Russland-Sanktionen würde sowohl für die EU als auch für Russland zu einem merklichen Zugewinn führen. Das russische reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) würde um 1,2 Prozent steigen. Es betrug im Jahr 2019 circa 1.510 Milliarden Euro. Der Verlust liege allein für dieses eine Jahr bei mehr als 18 Milliarden Euro. 

Im EU-Staaten-Vergleich würde Deutschland am meisten von der Abschaffung der Sanktionen profitieren. Der Zugewinn betrüge 0,156 Prozent vom BIP. Auf das Jahr 2019 bezogen wären dies 5,45 Milliarden Euro. Das reale BIP der EU-Mitgliedsstaaten stiege um 0,12 Prozent beziehungsweise 21 Milliarden Euro.

Russland spielt laut der Studie zwar als Handelspartner für Deutschland beziehungsweise die EU mit jeweils einem Exportanteil von 2 Prozent keine gewichtige Rolle. Doch umgekehrt sei die EU „noch“ der wichtigste Handelspartner Russlands und Deutschland einer der Haupthandelspartner.
„Deutschland könnte seine Exporte nach Russland um mehr als 15 Prozent steigern“,

verdeutlicht Aaron Röschke, Leiter des Russland- Kompetenzzentrums Düsseldorf, anhand weiterer Ergebnisse der Studie.

Die neue Studie zu den Russland-Sanktionen hatten mehrere Industrie- und Handelskammern zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie der Auslandshandelskammer Russland beim ifo Institut für Wirtschaftsforschung (München) in Auftrag gegeben.

„Die Ergebnisse überraschen uns nicht“, kommentiert der Präsident der IHK Magdeburg, Klaus Olbricht.  

sputniknews


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