Der Mann soll für den IS Chemiewaffen erforscht und entwickelt haben. Er sei zu den Plänen der Terrormiliz befragt worden, diese in Syrien und Irak nutzen zu wollen, schreibt die "New York Times". Die Zeitung beruft sich auf nicht namentlich benannte Vertreter des Verteidigungsministeriums. Danach soll der Festgenommene ein "bedeutender" IS-Kämpfer sein.
Er habe den US-Vertretern berichtet, wie IS-Mitglieder Senfgas in Pulver verwandelt und in Granaten gefüllt hätten. Das Blatt zitiert einen Beamten des US-Verteidigungsministeriums, der angab, das Senfgas sei zu niedrig konzentriert gewesen, um zu töten, aber hoch genug, um Menschen zu verletzen.
Das Rote Kreuz bestätigte, dass Vertreter der Organisation den Festgenommenen in der Haft in Arbil besucht hätten, machte aber keine weiteren Angaben zu dem Mann.
AP gibt den Namen des Mannes mit Sleiman Daoud al-Afari an, die Nachrichtenagentur bezeichnet den circa 50-Jährigen als Chef der IS-Chemiewaffenabteilung. AP bezieht sich auf Berichte zweier Vertreter des irakischen Geheimdiensts.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Hinweise gegeben, dass der IS Senfgas in Irak und Syrien entwickelt und verwendet haben soll. Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) halten es für möglich, dass die Terrormiliz Senfgas selbst herstellt. Frühere irakische Soldaten, die am Chemiewaffenprogramm unter Saddam Hussein beteiligt gewesen seien, arbeiteten heute für den IS. Auch der Festgenommene soll laut AP für Saddam Hussein tätig gewesen sein.
Quelle : spiegel.de
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