Deutsche Wirtschaft erleichtert über Deal

  25 Dezember 2020    Gelesen: 318
Deutsche Wirtschaft erleichtert über Deal

Wenige Tage vor Ablauf der Frist einigen sich Großbritannien und die EU auf einen Handelspakt für die Post-Brexit-Zeit. Innerhalb der deutschen Wirtschaft sorgt das Abkommen für Aufatmen. Lediglich der deutsche Fischereiverband spricht von einem "schwarzen Tag".

Die deutsche Wirtschaft hat mit Erleichterung auf die Einigung zwischen Brüssel und London über ein Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit reagiert. "Das Abkommen ist besser als kein Abkommen", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang.

Allerdings bedeute die Einigung für die meisten Unternehmen "zusätzliche Bürokratie und unnötige Grenzformalitäten". "Noch ist nichts in trockenen Tüchern", warnte Lang. Er mahnte die Parlamente und Regierungen der EU zu "besonnenem und gleichzeitig zügigem Handeln".

Der Präsident des Außenhandelsvebands BGA, Anton Börner, bezeichnete die Einigung als "unter allen schlechten Lösungen noch die beste". "Deshalb gibt es auch trotz Erleichterung nichts groß zu bejubeln", betonte er. Das Abkommen werde "unsere zukünftige Zusammenarbeit stark verändern". "Ob es auch hilft, das befürchtete Chaos zum Jahreswechsel abzumildern, wird sich noch zeigen."

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, zeigt sich ebenfalls erleichtert über das Zustandekommen des Abkommens. "Mit dem bekannt gewordenen Ergebnis ist das Risiko eines 'No-Deals' ausgeräumt, und die Unternehmen können sich endlich auf die Umsetzung eines Freihandelsabkommens einstellen", erklärte Müller. Der Handelsvertrag sei "das beste nun erreichbare Szenario".

Nach Einschätzung des Brexit-Beauftragten des EU-Parlaments, David McAllister, wird der Handel künftig "nicht mehr so reibungslos ablaufen können" wie bisher. Unternehmen und Behörden müssten sich auf mehr Bürokratie im Warenverkehr einstellen, sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt".

n-tv


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