„Es ist ein Gebot der Vernunft und der Solidarität, dass diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, sich ebenfalls impfen lassen, zu ihrem eigenen Schutz und dem Schutz der ihnen anvertrauten Patienten“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“ am Montag. Er selbst werde sich sofort impfen lassen, wenn er an der Reihe sei.
„Und ich möchte auch mit meiner Impfung davon überzeugen, dass es ein sicherer Impfstoff ist.“
Jens Spahn (CDU)
Gesundheitsminister
Impfquote unter 50 Prozent
Umfragen bestätigen, dass gerade unter Mitarbeitern in Gesundheitsberufen eine gewisse Impfskepsis vorherrsche. Laut der sogenannten Cosmo-Studie der Universität Erfurt sei die Impfbereitschaft der Deutschen allgemein im vergangenen halben Jahr deutlich gesunken auf inzwischen unter 50 Prozent. Bei Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, lag die Impfbereitschaft auf einer Skala von 1 („auf gar keinen Fall“) bis 7 („auf jeden Fall“) nur bei 3,98.
Impfbereitschaft unter Pflegern gering
Besonders unter Pflegern in Altenheimen scheint die Impfbereitschaft gering zu sein. Dabei erleben diese Pfleger täglich die Folgen der Corona-Pandemie. Nirgends sterben so viele Menschen an oder mit Corona wie in Altenheimen. Trotzdem berichtet der Deutsche Caritasverband, in dem 1800 Einrichtungen der stationären Altenhilfe organisiert sind, dass die Impfbereitschaft der Mitarbeiter wohl geringer sei als die der Bewohner.
So berichtet der „Spiegel“ von einem Caritas-Altenheims in der Nähe von München, in dem sich von den 110 dort in der Pflege beschäftigten Menschen nur 35 impfen ließen. „Wir hätten uns viel mehr gewünscht“, zitiert „Spiegel“ die Heimleiterin Mirjam Dirscherl. Sie spricht vom „Versuchskaninchen-Syndrom“, das grassiere. „Viele wollen sich impfen lassen, aber nicht als Erste.“, so Dirscherl gegenüber dem „Spiegel“.
Der Caritasverband schließt Kündigungen wegen einer fehlenden Impfung aus.
snanews
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