Nach den scharfen Angriffen der SPD auf Gesundheitsminister Jens Spahn in der Impfdebatte hat Carsten Linnemann, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den Koalitionspartner und namentlich Finanzminister Olaf Scholz scharf kritisiert.
"Ich halte das Agieren eines Finanzministers, eines Vizekanzlers in dieser Situation, wo große Bereiche der Wirtschaft am Abgrund stehen, wo die Menschen verunsichert sind, für unverantwortlich. Das macht man nicht", sagte Linnemann im "Frühstart" von ntv. Scholz hatte Aufklärung über die Beschaffung des Corona-Impfstoffs gefordert.
Linnemann sagte, er erwarte "von der Regierung, dass man zusammenarbeitet und die Probleme löst, dass wir durch die Pandemie kommen, und nicht, dass man auch einzelne Minister angreift, die ihr Bestes tun in diesen Zeiten".
"Wirtschaft wartet digitalen Unterricht"
Nach Ansicht von Linnemann trifft die geplante Verlängerung des Lockdowns durch die Bund-Länder-Konferenz die deutsche Wirtschaft ins Mark. Er forderte eine Langfristperspektive und kritisierte besonders die verfehlte Schulpolitik in der Pandemie. "Nach neun Monaten sind wir immer noch nicht in der Lage, flächendeckend digital zu unterrichten. Das muss sich ändern. Das erwartet auch die Wirtschaft."
"Die Wirtschaft steht in großen Bereichen wirklich am Abgrund und gerade der Einzelhandel hat eklatante Probleme", so Linnemann. So müsse beim Einzelhandel nachgesteuert werden. Konkret forderte der CDU-Politiker: "Man muss die Ware, die jetzt bestellt ist und nicht verkauft wird, als Abschreibung, als Kosten anerkennen bei den Fixkosten, das wäre für mich ein wichtiger Punkt und ein richtiges Signal an den Handel."
Quelle: ntv.de, ako
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