Fischer stirbt nach Vorfall mit Aktivisten-Boot

  05 Januar 2021    Gelesen: 508
Fischer stirbt nach Vorfall mit Aktivisten-Boot

Sie wollen herrenlose Fischernetze einsammeln, um bedrohte Schweinswale zu schützen - dabei werden die Aktivisten von Sea Shepherd vor der Mexikanischen Küste von Fischern angegriffen. Einer der Männer stirbt nun nach einer Kollision mit dem Boot der Umweltschützer.

Nach der Kollision seines Kutters mit einem Boot der Umweltorganisation Sea Sheperd ist ein mexikanischer Fischer gestorben. Nach dem Unglück am 31. Dezember in einem Meeresschutzgebiet für den Kalifornischen Schweinswal sei der Fischer mit schweren Verletzungen, darunter Beckenbrüche, in ein Krankenhaus in der nordwestlichen Stadt Mexicali eingeliefert worden, sagte der Chef der regionalen Gesundheitsbehörde, Alonso Pérez. Nun sei der Fischer gestorben, hieß es weiter. Der Zustand eines zweiten bei dem Zusammenstoß verletzten Fischers sei stabil.

Nach Angaben der mexikanischen Marine hatten Sea-Shepherd-Aktivisten umhertreibende Fischernetze im Golf von Kalifornien eingesammelt, als sie "von Fischern mit selbstgemachten Sprengsätzen angegriffen" worden seien. Die Organisation Sea Shepherd erklärte, die Fischer hätten ihre Boote "Farley Mowat" und "Sharpie" mit Molotowcocktails beworfen. Die "Farley Mowat", ein ehemaliges Schiff des US-Küstenschutzes, habe daraufhin versucht, das Gebiet zu verlassen, ein Fischkutter habe sich dem Boot aber "aggressiv" in den Weg gestellt und sei dadurch gegen den Rumpf der "Farley Mowat" geprallt und auseinandergebrochen.

Die Familie des verstorbenen Fischers wirft dem Sea-Shepherd-Boot vor, es habe den Fischkutter absichtlich gerammt. In Online-Netzwerken forderte sie, der Tod ihres Angehörigen dürfe "nicht ungestraft bleiben". Die Boote und Aktivisten von Sea Shepherd wurden bereits wiederholt bei Patrouillen in dem Meeresschutzgebiet attackiert. Mexiko hat das Gebiet unter Schutz gestellt, um die kleinste Schweinswal-Art der Welt zu schützen.

Der Kalifornische Schweinswal, auch als Vaquita bekannt, ist vom Aussterben bedroht. Die Meeressäuger geraten immer wieder in illegal ausgebrachte Stellnetze, mit denen Fischer den ebenfalls bedrohten Totoaba-Fisch fangen wollen. Der Vaquita lebt nur im Golf von Kalifornien. Die Unesco erklärte die Inseln und Schutzgebiete im Golf von Kalifornien 2005 zum Weltnaturerbe. Wegen der drohenden Ausrottung der Vaquitas wird das Gebiet seit 2019 als bedrohtes Welterbe geführt.

Quelle: ntv.de, jhe/AFP


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