Polens Außenminister Zbigniew Rau hat auf seinem Twitter-Account verkündet, er werde alles in Bewegung setzen, damit dem Mann der Diplomatenstatus verliehen werden könne.
Um das Schicksal des Patienten, dessen Alter und Name nicht bekannt gegeben werden, dreht sich schon seit längerem ein Konflikt zwischen den Angehörigen und britischen Behörden. Der polnische Staatsbürger, der vor vielen Jahren nach Großbritannien ausgewandert war, hatte Anfang November einen Herzstillstand erlitten und liegt seitdem im Koma.
Nach Ansicht der behandelnden Ärzte im Universitätskrankenhaus Plymouth ist sein Gehirn dauerhaft schwer geschädigt. Die Klinik erwirkte einen Gerichtsentscheid, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen. Während die in Großbritannien lebende Frau und die Kinder des Patienten damit einverstanden sind, wollen seine in Polen lebende Mutter und Schwester sein Leben bewahren.
In der vergangenen Woche wurden die Maschinen abgestellt – der Patient lebte aber weiter. Ein britisches Gericht lehnte den Antrag von Mutter und Schwester ab, den Mann nach Polen zu transportieren. Ein weiterer Gerichtsbeschluss schloss den Besuch eines Mitarbeiters des polnischen Konsulats bei dem Patienten aus.
Die Verleihung des Diplomatenstatus würde dem Mann nun Immunität sichern, damit sei er der zivilen Gerichtsbarkeit des Gastlandes nicht mehr unterstellt, argumentierte Polens Vize-Justizminister Marcin Warchol in einem Brief an das Außenministerium. Somit wäre es möglich, ihn in ein polnisches Krankenhaus zu überführen und ihn dort palliativ zu versorgen.
snanews
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