"Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas trage, das ich nicht auf dem Flohmarkt gekauft habe", sagt Kamprad in dem Film des schwedischen Senders TV4, der demnächst ausgestrahlt werden soll. Es liege in der Natur von Småland, sparsam zu sein. Småland, das ist die Region in Schweden, aus der Kamprad stammt.
Mit einer komplexen Firmenstruktur umgeht Ikea Steuern
Sparsamkeit kann durchaus eine ehrenhafte Tugend sein. Doch Kamprad wurde für diese Eigenart in der Vergangenheit vor allem kritisiert. Seit 1976 lebte er in der Schweiz. Natürlich hätte Kamprad argumentieren können, dass er wegen der eindrucksvollen Berge oder der guten Schokolade dort hingezogen ist. Doch nach eigenen Angaben ging es vor allem darum, Steuern zu sparen.
Erst seit 2013 lebt Kamprad wieder in Schweden und zahlte dort im vergangenen Jahr erstmals wieder Einkommensteuer. Einkünfte in Höhe von 1,9 Millionen Euro gab er an. 640 000 Euro musste Kamprad an den schwedischen Staat zahlen. Den dürfte die Zahlung aber nicht gänzlich mit Kamprad versöhnt haben. Denn sein Möbelhaus zahlt noch immer kaum Steuern in Schweden. Die Stichting Ingka Foundation, das Mutterhaus von Ikea, ist in den Niederlanden registriert und umgeht durch eine komplexe Firmenstruktur einen Großteil der Steuerzahlungen. Das kam im Zusammenhang mit den Luxemburg-Leaks heraus.
So zahlte die Inter Ikea Holding im Jahr 2010 nur knapp 50 000 Euro an den Fiskus. Dabei machte sie im entsprechenden Jahr einen Gewinn von mehr als 2,5 Milliarden Euro. Wer den Steuersatz aus diesem Jahr ausrechnet, kommt auf circa 0,002 Prozent - aufgerundet.
Tags: