Auch Moderna reduziert Lieferungen

  31 Januar 2021    Gelesen: 461
  Auch Moderna reduziert Lieferungen

Mit Astrazeneca liegt die EU im Streit, Pfizer muss eine Fabrik umbauen und nun kündigt auch Moderna an, weniger Impfstoff liefern zu können als geplant. Laut Hamburgs Erstem Bürgermeister sind davon auch die Bundesländer betroffen.

Nach Angaben des Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Peter Tschentscher, liefert der Pharmakonzern Moderna weniger Impfstoff aus als ursprünglich zugesagt. "Gerade teilt das Bundeskanzleramt mit, dass jetzt auch die zugesagten Lieferungen der Moderna-Impfstoffe reduziert werden", twitterte der SPD-Politiker. "Wie soll man da die Impfungen planen?", fügte er an.

Moderna hatte bereits am Freitagabend mitgeteilt, dass es Lieferengpässe gebe und man "kurzfristig angepasste Lieferschätzungen" herausgegeben habe. Dennoch würden alle Lieferverpflichtungen im ersten Quartal eingehalten. Zuvor hatte Italien bekannt gegeben, im Februar zunächst weniger Dosen von Moderna zu bekommen als erwartet. Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte in Rom, das US-Unternehmen habe mitgeteilt, dass es eine Reduktion um 20 Prozent geben solle.

Das Unternehmen teilte am Freitag mit, man bleibe in engem Kontakt mit allen Regierungen und erkenne die Bedeutung der Lieferplanung für die Impfkampagne an. Die Produktion werde gerade hochgefahren. So sei man im Plan, um die Lieferziele für das erste Quartal und auch danach zu erfüllen.

Spahn erwartet fünf Millionen Dosen im Februar

In der EU sind derzeit drei Impfstoffe zugelassen. Nach den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna wurde am Freitag auch das Präparat von Astrazeneca freigegeben. Allerdings kämpfen alle drei Hersteller mit Lieferengpässen. Bei Biontech/Pfizer verzögern sich die Lieferungen etwa wegen Umbauten in einem Werk in Belgien. Engpässe bei Atsrazeneca führten zu einem heftigen Streit des Unternehmens mit der EU.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet derweil für den Februar weitere fünf Millionen Impfdosen der drei Konzerne. Bis zum 22. Februar hätten die Firmen Lieferungen mit Lieferdaten angekündigt, sagte der CDU-Politiker auf einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Vertretern aus der Pflege. Bislang seien 3,5 Millionen Dosen ausgeliefert worden, mehr als zwei Millionen davon seien bereits verimpft worden.

Spahn hatte nach eigenen Angaben zuvor mit seinen Kollegen aus den Ländern über die Schwierigkeiten bei den Impfungen gesprochen. Es gebe großen Abstimmungsbedarf, und zwar innerhalb der Bundesrepublik als auch auf europäischer Ebene, sagte der Minister. Am Montag wollen Bund und Länder auf einem Impfgipfel über die Probleme beraten.

Quelle: ntv.de, mli/AFP


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