Ärger für Ryanair nach "Impfen und los"-Spot

  03 Februar 2021    Gelesen: 618
Ärger für Ryanair nach "Impfen und los"-Spot

Die Corona-Strapazen wecken die Sehnsucht nach unbeschwerten Ferien. Ein Werbespot von Ryanair verspricht für den Sommer genau das: Impfen lassen und dann ab in den Urlaub. Das stellt für viele nicht nur eine Verharmlosung der Pandemie dar, sondern ruft auch die britischen Behörden auf den Plan.

Ryanair muss eine umstrittene Werbung mit dem Slogan "Jab and Go" zurückziehen, mit dem die Billig-Airline für unbeschwerten Urlaub nach einer Corona-Impfung im kommenden Sommer geworben hatte. Ryanair müsse den Werbe-Slogan, der in etwa mit "Impfen und los" übersetzt werden kann, entfernen, da Verbraucher in die Irre geführt werden könnten, hieß es von der britischen Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority.

Die im Dezember und Januar im Fernsehen geschaltete Werbung, in der 20- bis 30-Jährige im Sommerurlaub zu sehen sind, hatte mehr als 2300 Beschwerden provoziert und damit der Behörde zufolge die bislang drittmeisten Beschwerden über eine Werbung. Mehrere Zuschauer hatten den Clip als "geschmacklos" bezeichnet. Andere hatten kritisiert, Ryanair verharmlose die Pandemie oder deute an, dass im Sommer alle unbeschwert in den Urlaub reisen könnten.

Wie schnell die Impfprogramme jedoch weiter voranschreiten und wie lange Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie aufrechterhalten werden müssen, ist völlig unklar - und damit auch die Aussichten für den Tourismus. Junge Erwachsene, wie sie in der Werbung gezeigt werden, stehen zudem in den meisten Fällen ganz hinten auf der Prioritätenliste der Impfprogramme, da sie am wenigsten häufig schwer an Covid-19 erkranken.

Ryanair erklärte, man habe keinerlei spezifische Behauptungen zu den Impfungen gemacht und einen optimistischen Blick in die Zukunft geben wollen. "Wichtige Kontextfaktoren" müssten berücksichtigt werden, wenn man sich die Werbung anschaue.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa


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