Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Bio-Steak allein reicht nicht für die Weltrettung. Jedenfalls nicht, wenn es täglich gegessen wird. Der Fleischkonsum ist laut einer aktuellen Studie der weltweit größte Naturzerstörer und dazu gehört auch Biofleisch. Nur mit mehr pflanzlicher Ernährung kann der dramatische Verlust an Biodiversität und ökologisch sensiblen Lebensräumen aufgehalten werden, so ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht von Unep und der Denkfabrik Chatham House.
Die weltweite Fleischindustrie und intensive Landwirtschaft sei zum Haupttreiber dieser Naturzerstörung geworden. Nie sei der Verlust von Lebensräumen und biologischer Vielfalt so dramatisch gewesen wie in den vergangenen 50 Jahren. Grund ist die Umwidmung natürlicher Ökosysteme für die Futtermittelproduktion oder Weideland.
Problematisch ist vor allem die intensivere Landwirtschaft, die auf Pestizide und Monokulturen setzt. Damit würden die Böden dauerhaft zerstört, was wiederum zu noch mehr Umwidmung von natürlichen Landflächen führe. Für die Produktion von Fleisch würden zudem große Mengen fossiler Energie, Dünger und Wasser gebracht. Befeuert werde das durch den Trend von immer mehr Billig-Lebensmitteln.
Die Leidtragenden seien dann Vögel, Säugetiere, Insekten und mikrobielle Organismen, die ihren Lebensraum verlieren. Auch den Klimawandel heizt diese Art der Nahrungsmittelherstellung an. Rund 30 Prozent der von Menschen produzierten Treibhausgasemissionen stammten aus der Landwirtschaft.
Bei der Fleischproduktion wurden bisher vor allem die negativen Effekte für den Klimawandel diskutiert. Das Artensterben und kaputte Böden stehen dabei oft im Hintergrund. Bereits im Oktober vergangenen Jahres wies ein Bericht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) darauf hin, dass auch in Deutschland knapp ein Drittel aller Säugetierarten gefährdet sind. Schuld daran ist auch hierzulande die intensive Landwirtschaft.
spiegel
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