Brady schreibt die Heldengeschichte weiter

  08 Februar 2021    Gelesen: 554
  Brady schreibt die Heldengeschichte weiter

Football-Superstar Tom Brady fügt seiner Heldengeschichte ein weiteres beeindruckendes Kapitel hinzu: Mit den Tampa Bay Buccaneers beschert er dem Titelverteidiger Kansas City Chiefs eine bittere Niederlage.

Umringt von seinen Kindern erhielt Tom Brady im Konfettiregen die Trophäe für den siebten Super-Bowl-Sieg und gab nach dem überlegenen Erfolg sogleich ein Versprechen. "Wir kommen zurück", rief der 43-Jährige nach dem 31:9 seiner Tampa Bay Buccaneers gegen die Kansas City Chiefs und strahlte über das ganze Gesicht. Für den erfolgreichsten Football-Spieler der NFL-Geschichte soll nach den nächsten Rekorden noch lange nicht Schluss sein. "Ich bin so stolz auf die Jungs", sagte Brady am Sonntag (Ortszeit), nachdem er auch zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt worden war. "Wir sind World Champions für immer, das kann uns niemand mehr nehmen." Für Brady war es bereits die fünfte MVP-Trophäe im Super Bowl - dies ist ebenso wie seine sieben Siege eine Bestmarke in der National Football League.

Unerwartet deutlich entthronten die Bucs den chancenlosen Titelverteidiger in Tampa und sind nun das erste Team der NFL-Geschichte, das den größten Triumph im American Football im eigenen Stadion feiern konnte. Brady war bereits zuvor mit sechs Siegen der erfolgreichste Football-Profi der Geschichte und führte die Buccaneers mit drei Touchdown-Pässen zu dem historischen Erfolg. "Du bist eine Legende", sagte Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes auf dem Spielfeld voller Anerkennung. Für den 18 Jahre jüngeren Mahomes war es im 54. NFL-Spiel seiner Karriere die deutlichste Niederlage. Das Raymond James Stadium der Bucs war trotz der Corona-Pandemie mit 25. 000 Zuschauern zu gut einem Drittel gefüllt. Dank Pappfiguren auf den Tribünen wirkte die Arena voll.

Die Chiefs erzielten mit einem Field Goal zwar die ersten drei Punkte der Partie, wurden ihrer Favoritenrolle ansonsten aber überhaupt nicht gerecht und leisteten sich ungewohnte und teils hanebüchene Fehler. Ohne den üblichen Schutz seiner durch Verletzungen dezimierten Bodyguards geriet Mahomes bei nahezu jedem Spielzug unter Druck. Viel mehr aber schmerzten den Titelverteidiger die vielen Strafen, die sie allein in der ersten Halbzeit zusammengerechnet fast eine ganze Spielfeldlänge kosteten. 95 Yards Strafe gab es in einer Halbzeit beim Super Bowl noch nie.

So musste Sarah Thomas als erste weibliche Schiedsrichterin in einem Super Bowl beispielsweise eine Abseitsposition der Chiefs anzeigen, die den Buccaneers in der unmittelbaren Folge den zweiten Touchdown ermöglichte.

Mit der unaufgeregten Abgeklärtheit eines Routiniers nutzte Brady die vielen Geschenke der Chiefs aus. Insbesondere das Zusammenspiel mit seinem Kumpel Rob Gronkowski funktionierte prächtig. Die ersten beiden Touchdowns waren eine Co-Produktion der beiden Football-Größen, die schon bei den New England Patriots zusammen drei Siege in einem Super Bowl erobert hatten. Die nun 14 Touchdownpässe von Brady auf Gronkowski in den Playoffs sind ein weiterer Rekord. Den Touchdown zum Pausenstand von 21:6 steuerte Antonio Brown bei, der seine unerwartete Comeback-Geschichte damit um ein Erfolgskapitel erweiterte. Die ersten acht Wochen der Saison war der in viele Skandale verwickelte Passempfänger noch wegen Fehlverhaltens gesperrt gewesen und erst danach von den Bucs verpflichtet worden.

In der durch den klaren Spielstand weniger aufregenden zweiten Halbzeit gelang Running Back Leonard Fournette der vierte Touchdown für den Gastgeber. Die Chiefs kamen nicht mehr zurück ins Spiel, Mahomes verlor erstmals in seiner NFL-Karriere mit einem zweistelligen Rückstand. Die so stark eingeschätzte und die ganze Saison überzeugende Offensive der Chiefs erzielte keinen einzigen Touchdown, alle neun Punkte kamen durch Field Goals von Kicker Harrison Butker zustande.

In der Halbzeitshow trat der kanadische Rapper The Weeknd auf, vor der Partie trug die US-Star-Poetin Amanda Gorman ein Gedicht zu Ehren der wichtigen Arbeiter in der Corona-Krise vor.

Quelle: ntv.de, Maximilian Haupt & Florian Lütticke, dpa


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