Nordkorea baut Atomprogramm offenbar weiter aus

  09 Februar 2021    Gelesen: 452
Nordkorea baut Atomprogramm offenbar weiter aus

Nordkorea treibt laut einem Bericht von Uno-Experten sein Atomprogramm voran. Trotz der internationalen Sanktionen suche das Regime im Ausland nach Material und Know-how.

Nordkorea meldete im vergangenen Jahr zwar weder Atom- noch ballistische Raketentests. Aber Experten der Vereinten Nationen sind überzeugt, dass Machthaber Kim Jong Un ausbaut, obwohl gegen das Land internationale Sanktionen verhängt wurden.

Die Autokratie habe »ihre Nuklear- und ballistischen Raketenprogramme mit Verstoß gegen die Resolutionen des Sicherheitsrates« weiter unterhalten und entwickelt, heißt es in einem Bericht eines Expertengremiums der Vereinten Nationen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nordkorea produziere unbeirrt »spaltbares Material, unterhalte Kernanlagen und verbessere seine Infrastruktur für ballistische Raketen«.

Zusammenarbeit mit Iran
Im Ausland suche das Regime nach notwendigen Materialien und Know-how, hieß es weiter. So hätten Nordkorea und Iran haben im vergangenen Jahr ihre geheime Kooperation bei der Entwicklung von Langstreckenraketen wieder aufgenommen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit seien »wesentliche Bauteile« von Raketentechnologie geliefert worden. In dem Report der Uno-Experten wird auch eine Stellungnahme der iranischen Regierung zitiert, in der sie eine Kooperation mit Pjöngjang beim Raketenprogramm abstreitet.

Finanziert werde das Atomprogramm offenbar unter anderem mit Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt würden. Diese hätten zuletzt »virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten« sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen. Zudem habe Pjöngjang die Uno-Sanktionen unter anderem zum begrenzten Import mit verarbeitetem Erdöl und anderen Stoffen systematisch umgangen, beispielsweise mit einem Transfer der Güter zwischen Schiffen auf dem Meer.

spiegel


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