Solange nicht sichergestellt sei, dass die unkontrollierten Migrationsströme quer durch Europa stillgelegt seien, werde ihr Land keine Flüchtlingskontingente aufnehmen, sagte die Ministerin. "Grundvoraussetzung, um Syrer, die aus Griechenland und der Türkei verteilt werden, aufzunehmen, ist die Sicherung der EU-Außengrenzen und das Ende der Asyloptimierung quer durch Europa."
Auch Bulgarien hatte zuletzt verkündet, seine Grenze mit einem Zaun gegen Flüchtlinge abriegeln zu wollen. So will das Land verhindern, dass Migranten nach Schließung der bisherigen Balkanroute auf alternative Wege über sein Staatsgebiet ausweichen. Zudem fordert das Land die Einbeziehung des Schutzes seiner Grenzen in das geplante Flüchtlingsabkommen mit der Türkei.
Kritik an Abkommen mit der Türkei
Unterdessen äußerte Österreichs Innenministerin Mikl-Leitner Bedenken gegen das geplante Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei. Es sei richtig, mit der Türkei zusammenzuarbeiten, aber nicht um jeden Preis. "Wir dürfen nicht neue Risiken schaffen, indem wir zu weitgehende Schritte bei der Visafreiheit setzen. Wir müssen uns als Europäer schon fragen, ob wir uns und unsere Werte noch ernst nehmen, wenn wir mit einem Land über eine Beschleunigung der Visafreiheit reden, dass kurz davor regierungskritische Medien unter Zwangsaufsicht gestellt hat."
Die Europäische Union und die Türkei hatten sich jüngst auf ein Grundgerüst zur Lösung der Flüchtlingskrise geeinigt. Die Türkei ist demnach bereit, die illegale Migration Richtung Griechenland komplett zu stoppen. Im Gegenzug soll die EU Flüchtlinge direkt aus der Türkei übernehmen, die Visafreiheit für türkische Staatsbürger schneller umsetzen und das Land stärker finanziell bei der Flüchtlingsversorgung unterstützen. Dazu ist für Ende kommender Woche ein erneuter EU-Gipfel angesetzt.
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