Exporte mit stärkstem Einbruch seit Finanzkrise

  09 Februar 2021    Gelesen: 551
  Exporte mit stärkstem Einbruch seit Finanzkrise

Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferkette haben das Export-Geschäft besonders zu Beginn der Pandemie ausgebremst. Der Weg aus dem Corona-Tief wird mühsam. Die Bilanz für das Krisenjahr ist düster.

Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr tiefe Löcher in die deutsche Exportbilanz gerissen. Die Warenausfuhren brachen im Vergleich zu 2019 um 9,3 Prozent auf 1204,7 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Es war der stärkste Rückgang seit der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2009. Damals waren die Exporte um 18,4 Prozent gesunken. Das Import-Volumen verringerte sich im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent auf 1025,6 Milliarden Euro.

Zeitweilige Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hatten das Export-Geschäft deutlich ausgebremst. Zwar arbeitete sich der Außenhandel anschließend schrittweise aus dem Corona-Tief. Doch es reichte nicht, um den Einbruch auszugleichen.

Für dieses Jahr rechnete der Außenhandelsverband BGA zuletzt mit einem deutlichen Plus. Das Vorkrisenniveau soll demnach spätestens im Sommer 2022 wieder erreicht werden. Vor allem die gestiegene Nachfrage aus China schob zuletzt die Geschäfte der deutschen Exporteure an. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, die ein wichtiger Absatzmarkt für Waren "Made in Germany" ist, war trotz der Belastungen durch die Pandemie im vergangenen Jahr gewachsen.

Impfstart führten zu vorsichtigem Optimismus

Ungeachtet des zweiten Lockdowns in vielen Ländern setzte sich die Erholung zum Jahresende fort. Die Ausfuhren stiegen im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozent auf 100,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten sie um 2,7 Prozent zu. Im Januar hatte sich die Stimmung unter den deutschen Exporteuren sogar deutlich aufgehellt. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie stiegen im Januar von 1,9 Punkten auf 6,0 Punkte.

Das war der beste Wert seit Oktober. Unter anderem eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart führten zu einem vorsichtigen Optimismus. Während die Industrieproduktion in der ersten Corona-Welle eingebrochen war, ging die Arbeit in den meisten Betrieben in der zweiten Welle weiter. Die Grenzen blieben für den Handel geöffnet. Der Export ist neben dem Privatkonsum eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur.

Quelle: ntv.de, jki/dpa


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