Deutschland droht ein Glatteis-Morgen

  16 Februar 2021    Gelesen: 973
Deutschland droht ein Glatteis-Morgen

Obacht, es wird rutschig: Der Wetterdienst warnt für Teile des Landes vor gefrierendem Regen. Schon am Abend und in der Nacht hatte das Wetter für Durcheinander gesorgt – auch Rettungskräfte gerieten in Schwierigkeiten.

Die bittere Kälte ist erst einmal überstanden. Doch trotzdem müssen sich Autofahrer und Fußgänger am Dienstagmorgen nochmals auf schwierige Straßenverhältnisse einstellen – mit Glatteis, Regen und Schnee. Für die Nacht zum Dienstag rechnete der Deutsche Wetterdienst am Montagabend im Osten und Süden gebietsweise mit gefrierendem Regen oder Sprühregen mit Glatteis. Zudem könne es vielerorts Glätte durch gefrierende Nässe geben.

Für den Osten und Südosten wurde anfangs noch etwas Schneefall erwartet, der im Verlauf des Vormittags rasch in Regen übergehen und nachlassen sollte. Grund für den Wetterwechsel ist der Ausläufer eines kräftigen Atlantiktiefs, der allmählich wärmere Meeresluft heranführt.

Vor allem im Norden hatten Schnee und Glätte den Verkehr am Montag stark behindert. In mehreren Landesteilen Niedersachsens kam es zu glättebedingten Unfällen. Die A7 wurde von der Anschlussstelle Göttingen bis zum Rasthof Göttingen in Fahrtrichtung Süden am Abend für einige Zeit gesperrt. Die Streufahrzeuge der Autobahnmeisterei waren im Dauereinsatz, wie die Polizei mitteilte.

Auch der Regionalverkehr der Bahn war mit Ausfällen und Verspätungen betroffen. Auf der B71 zwischen Hemslingen und Brockel kam ein 54-jähriger Autofahrer aus dem Heidekreis ums Leben. Nach bisherigen Erkenntnissen verlor eine 29-Jährige am Nachmittag bei einsetzendem Eisregen die Kontrolle über ihren Wagen und geriet auf die Gegenfahrbahn. Die Frau kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.

Bei einer Unfallserie auf glatter Fahrbahn im hessischen Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis) entstand hoher Sachschaden. Am Montagabend war ein Rettungswagen auf dem Weg zum Krankenhaus in ein geparktes Auto gekracht, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr wollte den Rettungswagen bergen und rutschte mit ihrem Fahrzeug in ein weiteres geparktes Auto. Ein Fahrzeug des Streudienstes kollidierte wiederum mit dem Rettungswagen. Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Der entstandene Schaden wird auf 211.000 Euro geschätzt.

In und um Hamburg sowie in Kiel hat teils starker Schneefall den Bahn- und öffentlichen Nahverkehr gehörig durcheinander gebracht. In Hamburg wurde am Montagabend der Hauptbahnhof laut Bahn kurzzeitig gesperrt. »Fernverkehrszüge werden bis auf Weiteres zurückgehalten. Es kommt zu Halt- und Zugausfällen«, twitterte die Deutsche Bahn. Sie riet Reisenden, mehr Zeit einzuplanen und Alternativrouten zu prüfen. Kurz nach 21.00 Uhr sagte ein Bahnsprecher, der Verkehr normalisiere sich, einzelne Züge seien aber weiter verspätet.

spiegel


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