Türkei bringt PKK mit Anschlag in Verbindung

  14 März 2016    Gelesen: 593
Türkei bringt PKK mit Anschlag in Verbindung
Der jüngste Terroranschlag in Ankara sei das Werk der verbotenen Kurdenpartei PKK, vermutet die Regierung. Kampfjets der türkischen Luftwaffe fliegen bereits Angriffe auf PKK-Stellungen im Nordirak.
Nach dem Anschlag von Ankara mit mindestens 37 Toten vermutet die türkische Regierung, dass es sich bei einer Attentäterin um eine Frau mit Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) handeln könnte. "Wir glauben, dass eine Angreiferin eine Frau mit PKK-Verbindungen war", sagte ein türkischer Behördenvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

In der türkischen Hauptstadt war am Sonntag an einer Bushaltestelle nahe dem Kizilay-Platz eine Autobombe explodiert. Nach jüngsten Regierungsangaben wurden 37 Menschen getötet, darunter ein Attentäter, sowie mehr als 120 weitere Menschen verletzt.

Laut der Behörden zündeten ein oder zwei Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug. Es handelte sich um den dritten Anschlag im Zentrum Ankaras binnen fünf Monaten.

Türkische Jets greifen PKK an

Nach dem blutigen Anschlag griff die türkische Luftwaffe Stellungen der PKK im Nordirak an. Elf Kampfjets seien unter anderem im Kandil-Gebirge im Einsatz gewesen, teilte die Armee am Montag mit. Es seien Verstecke und Waffenlager bombardiert worden. Das Kandil-Gebirge gilt als Rückzugsgebiet von PKK-Kämpfern.

Nach zwei Jahren relativer Ruhe war der Kurdenkonflikt in der Türkei im vergangenen Sommer wieder eskaliert. Die türkische Armee geht seit Dezember im Südosten des Landes mit aller Härte gegen mutmaßliche PKK-Rebellen vor.

Erst Mitte Februar wurden nahe dem Kizilay-Platz bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi 29 Menschen getötet. Zu dem Anschlag bekannte sich damals die militante Kurdenorganisation Freiheitsfalken Kurdistans.

Der schwerste Anschlag ereignete sich am 10. Oktober, als zwei Selbstmordattentäter bei einer prokurdischen Demonstration 103 Menschen in den Tod rissen. Die Behörden machten die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat verantwortlich.

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