Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an die Grünen-Fraktion hervor, über die der „Tagesspiegel“ am Freitag berichtete. Sie liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Zahlen sind vorläufig und könnten noch korrigiert werden. Zum Vergleich: 2019 wurden noch 41.177 Taten erfasst.
Rund die Hälfte der Taten geht der Statistik zufolge auf das Konto von Rechtsextremisten. Mit knapp 11.000 folgen linksextremistisch motivierte Delikte an zweiter Stelle. Knapp 1000 Taten fallen in den Bereich „ausländische Ideologie“, was zum Beispiel die Gedankenwelt der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK umfassen kann. Knapp 460 Taten haben die Behörden als religiös motiviert registriert. Mehr als 8200 Taten waren nicht zuzuordnen.
Der Zuwachs geht zum größten Teil auf die Steigerung von Taten zurück, die sich nicht klar einem ideologischen Spektrum zuordnen lassen. Das treffe auf viele Straftaten von Coronaleugnern zu, hieß es laut „Tagesspiegel“ in Sicherheitskreisen. Klare, wenn auch geringere, Zuwächse gab es auch im Bereich links- und rechtsextremistisch motivierte Delikte. Auch die Zahl antisemitischer Taten ist gestiegen, und zwar auf 2322 Delikte - fast alle davon rechtsextremistisch motiviert.
Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Irene Mihalic, sagte dem „Tagesspiegel“, es gehe „eine massive Gefahr vom rechtsextremen Spektrum“ aus. „Noch konkreter: von rechtsextremen Männern, die den Hauptteil der Tatverdächtigen ausmachen.“
snanews
Tags: