Mutmaßliche Mitglieder eines Drogenkartells haben in Mexiko mindestens 13 Polizisten getötet. Ein patrouillierender Konvoi geriet am Donnerstag in der zentralmexikanischen Gemeinde Coatepec Harinas in einen Hinterhalt und wurden angegriffen, wie Sprecher der Staatsanwaltschaft und der Polizei mitteilten.
Die Polizisten seien im Kampf gegen Gruppen des organisierten Verbrechens im Einsatz gewesen, die in der Gegend – etwa 140 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt – aktiv seien. Weitere Einzelheiten über Hintergründe und Ablauf des Überfalls teilten die Behörden bislang nicht mit.
Fast 100 Morde – pro Tag
Mexiko erlebt Gewalt immensen Ausmaßes, seit Ende 2006 der sogenannte Drogenkrieg ausbrach. In dem Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern gelten inzwischen mehr als 82.000 Menschen als verschwunden. Zudem werden fast 100 Morde registriert – pro Tag. Zum Vergleich: in Deutschland waren es im gesamten Jahr 2019 offiziellen Angaben zufolge 245.
Dass auch Sicherheitskräfte von Kriminellen umgebracht werden, ist keine Seltenheit: Erst im Oktober hatten bewaffnete Angreifer im zentralmexikanischen Bundesstaat Zacatecas eine Polizeipatrouille attackiert und 14 Menschen getötet. Fast ein Jahr zuvor waren Polizisten im Bundesstaat Michoacán in einen Hinterhalt geraten, dabei kamen mehr als ein Dutzend Einsatzkräfte ums Leben.
Das Blutvergießen in Mexiko geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Gangs, die am Drogenschmuggel in das Nachbarland USA beteiligt sind, aber auch etwa durch Entführung und Erpressung Geld einnehmen. Oft haben sie Verbindungen zu Sicherheitskräften. Nur etwa drei Prozent der in Mexiko gemeldeten Straftaten werden laut Zahlen des Thinktanks IEP aufgeklärt.
spiegel
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