Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat die Bundesregierung massiv für die Streichung Mallorcas von der Liste der Risikogebiete und die Aufhebung der Reisewarnung kritisiert. "Das ist jetzt nicht die Zeit für Reisen", sagte Laschet am frühen Morgen in Düsseldorf nach fast zwölfstündigen Bund-Länder-Beratungen. Denn gerade der grenzüberschreitende Reiseverkehr berge die Gefahr, dass sich auch noch gefährlichere Coronavirus-Varianten als die britische Mutante in Deutschland ausbreiten könnten.
Die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca habe auch zu vielen Diskussionen bei den Bund-Länder-Gesprächen geführt, weil es "hier eine Ungleichbehandlung mit deutschen Tourismusorten gibt", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Das hätte man "sich ersparen können", wenn man bis nach Ostern gewartet hätte. Nun aber würden sich viele Menschen auf Mallorca treffen.
Er erwarte von der Bundesregierung, dass die Verpflichtung der Airlines auf Tests der Mallorca-Rückkehrer noch vor dem Abflug von der Insel sichergestellt sei und die Urlauber das Virus nicht wieder nach NRW brächten. CDU-Verkehrsminister Hendrik Wüst habe Vorsorge getroffen und mit den Geschäftsführern der großen NRW-Flughäfen gesprochen, um "Modalitäten für Tests auch nach der Landung vorzubereiten", sagte Laschet. "Und die werden sie auch durchführen."
Kanzlerin Angela Merkel hatte bereits angekündigt, die Lage auf der Insel dauernd zu beobachten. Man werde darauf schauen, ob sich Infektionsrisiken zeigen, sagte Merkel in der Nacht nach den Bund-Länder-Beratungen. "Insgesamt ist durch die Tatsache, dass es Übernachtungsmöglichkeiten auf Mallorca gibt, eine nicht einfache Lage eingetreten", sagte Merkel. Die Rechtslage sei "verzwickt". Die Kanzlerin erneuerte den Hinweis an die Bürger, "dass man eben nicht reisen sollte in diesem Jahr".
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
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