"Oster-Ruhe" soll Sommerurlaub ermöglichen

  23 März 2021    Gelesen: 342
"Oster-Ruhe" soll Sommerurlaub ermöglichen

Nach der Mammutsitzung von Bund und Ländern verteidigt Helge Braun die beschlossene "Oster-Ruhe". Wenn die Bürger jetzt weniger reisen, werde ihr Sommerurlaub wahrscheinlicher. Der CDU-Politiker räumt eine "sehr, sehr intensive" Debatte in der Nacht ein.

Wer jetzt nicht reist, tut etwas für einen entspannteren Sommer. Mit unter anderem diesem Argument hat Kanzleramtsminister Helge Braun in der ntv-Sendung "Frühstart" die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz verteidigt, zu Ostern keinen Urlaub innerhalb Deutschlands zuzulassen. "Das Virus verbreitet sich mit uns über Reisen. Wir wollen im Sommer möglichst viele Freiheiten wieder zulassen und deshalb ist es jetzt, an Ostern, einfach schwierig, wenn so viele Urlaubsreisen gemacht werden."

Die Möglichkeit, derzeit nach Mallorca fliegen zu können, nicht aber an die Ostsee reisen zu dürfen, habe Verärgerung auch unter den Ministerpräsidenten und in der Bundesregierung ausgelöst, sagte Braun. Nach den neu getroffenen Beschlüssen müssten Fluggesellschaften auf der Rückreise ihre Passagiere vor Abflug auf Corona testen. "Wir leben in einer weltweiten Pandemie. Wer also nach Deutschland einreist, muss getestet werden."

Oster-Hamstern "nicht erforderlich"

Braun, der selbst Arzt ist, warnte vor Fernreisen als Treiber der Pandemie. Es gehe nicht nur darum, ob es im Ausland mehr oder weniger Infektionsgeschehen gebe. "Sondern es ist die Frage, ob an Urlaubsorten möglicherweise Leute mit ganz verschiedenen Virusmutanten zusammenkommen. Und da reden wir über die, die wir kennen, aber vielleicht eines Tages auch über welche, die wir noch nicht kennen."

Der Kanzleramtschef verteidigte im "Frühstart" auch den Beschluss zur sogenannten "Oster-Ruhe". An Gründonnerstag und Karsamstag sollen, außer dem Lebensmitteleinzelhandel, die Geschäfte geschlossen bleiben. Außerdem werden die Kontaktbeschränkungen nicht für mögliche Familientreffen gelockert. Es sei besser, die privaten Kontakte für diese überschaubare Zeit von fünf Tagen deutlich zu reduzieren, sagte Braun. "Das kann einen Beitrag leisten, dass das Infektionsgeschehen dann auch wirklich sinkt. Das ist besser erträglich als Maßnahmen, die die nächsten drei oder vier Wochen zusätzliche Beschränkungen bedeuten."

Zur Frage, ob es am Mittwoch vor Ostern und am Karsamstag einen Ansturm auf die dann geöffneten Supermärkte geben werde, wies Braun darauf hin, dass die Läden auch weiterhin pro Quadratmeter nur eine bestimmte Zahl von Kunden einlassen dürften. "Wir haben immer gesagt, die Lebensmittelversorgung bleibt offen. Deshalb sind auch Hamsterkäufe nicht erforderlich."

"Sehr, sehr intensive" Debatte

Der CDU-Politiker hält es außerdem für richtig, dass die Ministerpräsidentenkonferenz keine neuen Lockerungen beschlossen hat. "Die britische Mutante hat auch in Deutschland die Führerschaft übernommen und sorgt jetzt für eine sehr ernst zu nehmende dritte Welle. Das macht leider wieder Beschränkungen erforderlich." Er nannte die Diskussion zwischen Ministerpräsidenten und Kanzleramt "sachlich, aber auch sehr, sehr intensiv".

Die Bürger forderte Braun auf, Schnelltests über die kostenlosen Möglichkeiten oder beim Arbeitgeber zu nutzen. Bund und Länder hätten für März und April genügend Tests besorgt. "Das Testangebot steht und es kann wahrgenommen werden." Sinnvoll sei das vor allem, wenn man sich mit Freunden oder Familie treffe. "Wir brauchen einfach mehr Früherkennung."

Für den Sommer gab der Kanzleramtsminister einen positiven Ausblick. Das entscheidende Mittel sei das Impfen. "Wenn wir im Sommer niedrige Zahlen haben und bis dahin jedem ein Impfangebot gemacht haben, dann können wir im Sommer auch zur Normalität zurückgehen." In den kommenden Wochen würde die Zahl der Impfstoff-Lieferungen deutlich steigen.

Quelle: ntv.de, psc/nto/shu


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