Mit der ersten formellen Pressekonferenz seiner Amtszeit hat sich US-Präsident Joe Biden lange Zeit gelassen. Heute will er sich den Fragen von Journalisten stellen. Die 30 zugelassenen Reporter dürften eine Reihe von Themen zur Sprache bringen, darunter die Corona-Pandemie. Beharren werden sie wohl auch auf Antworten angesichts steigender Zahlen ankommender Migranten an der Südgrenze zu Mexiko. In den vergangenen Wochen hatte der Druck auf die Biden-Regierung in diesem Zusammenhang erheblich zugenommen.
Am Tag vor der Pressekonferenz nahm Biden den Reportern etwas Wind aus den Segeln: Er legte die Eindämmung der Migration in die Hände von Vizepräsidentin Kamala Harris - und erklärte das Thema damit zur Chefsache. Vor allem die Unterbringung der vielen unbegleiteten minderjährigen Migranten macht derzeit Schwierigkeiten. Die ausgeschöpften Kapazitäten hatten zuletzt dazu geführt, dass der Transfer der Kinder von Einrichtungen der Grenzpolizei zu den des Gesundheitsministeriums nicht immer im gesetzlich vorgeschrieben Zeitraum von 72 Stunden stattfand.
Wegen der Engpässe bewilligte das Pentagon nun einen Antrag des Gesundheitsministeriums, dass unbegleitete Kinder und Jugendliche vorübergehend in einem leerstehenden Schlafsaal eines Militärstandorts in San Antonio (Texas) unterkommen. Auf einem Grundstück in Fort Bliss bei El Paso soll zudem eine geeignete temporäre Unterkunft errichtet werden. Nach jüngsten offiziellen Zahlen befanden sich um die 5000 Kinder und Jugendliche in Einrichtungen des Grenzschutzes, mehr als 11.500 in der Obhut des Gesundheitsministeriums.
n-tv
Tags: