Staatsanwaltschaft erweitert Anklage gegen Ghislaine Maxwell

  30 März 2021    Gelesen: 373
Staatsanwaltschaft erweitert Anklage gegen Ghislaine Maxwell

Auf Ghislaine Maxwell kommen weitere Anklagepunkte zu. Der in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein wird nun auch »Verschwörung zum Sexhandel« vorgeworfen.

Die Anklage gegen die Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist um zwei Punkte erweitert worden. US-Staatsanwälte reichten am Montag vor einem Gericht in New York eine überarbeitete Anklageschrift ein, die nun acht Anklagepunkte enthält. Demnach werden Maxwell auch »Sexhandel mit einer Minderjährigen« und »Verschwörung zum Sexhandel« vorgeworfen, zudem wird in dem Dokument ein weiteres Opfer aufgeführt und der Tatzeitraum erweitert.

Bislang bezogen sich die Vorwürfe auf die Jahre 1994 bis 1997, nun erstreckt sich der Zeitraum auf zehn Jahre – von 1994 bis 2004. Das vierte Opfer, das in der neuen Anklageschrift zitiert wird, war laut Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt, als es von Maxwell und Epstein 2001 rekrutiert und in Palm Beach in Florida zu sexuellen Handlungen an Epstein gezwungen wurde. Zudem soll das Mädchen zwischen 2001 und 2004 zur Rekrutierung weiterer Mädchen gezwungen worden sein.

Gegen die 59-jährige Maxwell waren im Juli vergangenen Jahres sechs Anklagepunkte erhoben worden, darunter Transport und Verführung Minderjähriger für eine »kriminelle sexuelle Handlung« sowie Meineid in zwei Fällen. Die Staatsanwaltschaft in Manhattan wirft ihr vor, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht wurden. Teilweise soll Maxwell an dem Missbrauch auch selbst beteiligt gewesen sein.

Maxwell wurde Anfang Juli 2020 im US-Ostküstenstaat New Hampshire festgenommen. Die neuen Anklagepunkte sind schwerwiegender als die bisherigen und könnten zu einer Verzögerung des für Juli geplanten Prozessbeginns führen. Bei einer Verurteilung droht ihr lebenslange Haft. Maxwell hatte vor Gericht eine Beihilfe bestritten und auf »nicht schuldig« plädiert. Sie sitzt derzeit in New York in Untersuchungshaft. Wegen Fluchtgefahr wurde ihre Freilassung gegen Kaution wiederholt abgelehnt.

Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet oder gezwungen haben. Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.

Epstein war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt und seitdem als Sexualverbrecher geführt worden. Epstein entging damals einem Bundesverfahren, indem er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft einging. Er bekannte sich teilweise schuldig und bekam eine milde Freiheitsstrafe.

spiegel


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