WHO wettert gegen EU-Impfkampagne

  01 April 2021    Gelesen: 691
WHO wettert gegen EU-Impfkampagne

Die europäische Impfkampagne kommt nicht so richtig in die Gänge. Das ist auch der Weltgesundheitsorganisation ein Dorn im Auge. Europa sorge mit seinem Impftempo für eine "Verlängerung" der Pandemie.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Corona-Impfkampagne in Europa als "inakzeptabel langsam" angeprangert. "Impfstoffe sind gegenwärtig unser bester Weg, um aus dieser Pandemie herauszukommen", betonte WHO-Europa-Direktor Hans Kluge. Die langsame Verteilung der Vakzine in Europa führe zu einer "Verlängerung" der Pandemie. Die Verteilung der Impfstoffe müsse durch eine Ankurbelung der Produktion und den Abbau bürokratischer Hürden beschleunigt werden, forderte Kluge. "Jede einzelne Ampulle, die wir vorrätig haben, muss genutzt werden - jetzt."

Die Infektionslage in Europa bezeichnete die WHO als so "besorgniserregend" wie seit Monaten nicht mehr. Während die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in Europa vor vier Wochen noch bei weniger als 1 Million gelegen habe, wären es in der vergangenen Woche bereits 1,6 Millionen gewesen. Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in Europa "bewegt sich schnell auf die Million zu", warnte die Organisation.

Die Zahl der in der Region registrierten Corona-Infektionen werde bald die 45-Millionen-Marke überschreiten. Die Europa-Direktion der WHO ist für 53 Staaten zuständig, darunter auch für Russland und mehrere Staaten in Zentralasien.

Die WHO-Notfallkoordinatorin für Europa, Dorit Nitzan, warnte vor der Entstehung neuer Mutanten, sollte die Geschwindigkeit, in der sich das Coronavirus derzeit ausbreite, nicht gedrosselt werden. "Die Wahrscheinlichkeit neuer besorgniserregender Varianten steigt mit der Rate, in der das Virus sich repliziert und ausbreitet", erklärte sie. "Entscheidend" sei deshalb, die Virusübertragung "durch grundlegende Maßnahmen zur Krankheitskontrolle einzudämmen".

Quelle: ntv.de, mba/AFP


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