Im US-Bundesstaat Florida arbeiten die Nationalgarde und andere Einsatzkräfte daran, eine Umweltkatastrophe abzuwenden. Das Problem ist das undichte Abwasserbecken einer stillgelegten Phosphatmine und Düngemittelfabrik in der Ortschaft Piney Point. Die Evakuierung von mehr als 300 Häusern in der Nähe des Abwasserbeckens wurde angeordnet. Die Einsatzkräfte im Bezirk Manatee versuchten, "eine echte katastrophale Hochwasserlage abzuwenden und wenn nötig darauf zu reagieren", sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis.
Rettungskräfte und Nationalgarde pumpten in Piney Point täglich 125 Millionen Liter Abwasser aus dem Becken ab, erläuterte DeSantis bei einer Pressekonferenz. Bei dieser Geschwindigkeit werde es 10 bis12 Tage dauern, um das Wasser kontrolliert ablaufen zu lassen. In der Plastikverkleidung des Abwasserbeckens ist ein Leck, das sich weiter vergrößert. Vor seiner Pressekonferenz hatte DeSantis sich auf einem Hubschrauberflug ein Bild von der Lage gemacht. Am Samstag hatte er bereits den Notstand für das Gebiet verhängt, um Krisenmittel freizugeben.
Gefährliche Folgen
Das Abwasser ist vor allem mit Phosphor und Stickstoff belastet. Umweltschützer warnen, das Eindringen des nährstoffreichen Wassers ins Meer könnte eine gefährliche Algenblüte zur Folge haben, die Meereslebewesen ersticken lasse. Auch Auswirkungen für den Tourismus werden befürchtet.
Bei einer Überschwemmung könnte Abwasser auch in Speicher laufen, in denen Phosphorgips, ein Abfallprodukt der Düngemittelproduktion, gelagert wird. Phosphorgips gilt wegen seines Gehalts an Radon-Isotopen als radioaktiv. Außerdem enthält es giftige Metalle wie Arsen, Blei und Quecksilber.
DeSantis erklärte, HRK Holdings, die Betreibergesellschaft der stillgelegten Anlage, müsse zur Verantwortung gezogen werden. "Das ist nicht hinnehmbar und es ist nichts, dessen Fortdauer wir zulassen", versicherte der Gouverneur. HRK äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Angelegenheit.
Quelle: ntv.de, sba/AFP
Tags: