Es ist das erste Defizit seit zwölf Jahren. Im Jahr 2014 hatte die Bahn noch einen Gewinn von 988 Millionen Euro verbucht. Als Gründe für den Verlust nannte der Konzern zum Beispiel Sonderabschreibungen im Schienengüterverkehr und Sonderbelastungen durch den Konzernumbau.
Die Verkehrsleistung der Güterbahn DB Cargo ging 2015 um 4,3 Prozent zurück. Aber auch im Personenverkehr lief es nicht rund. So sank die Zahl der Reisenden in den Zügen – dazu zählen auch S-Bahnen - und Bussen der Regionalverkehrstochter DB Regio um rund 30 Millionen oder 1,2 Prozent auf 2,5 Milliarden. Dagegen fuhren mehr Menschen mit Fernzügen: Die Zahl der Fahrgäste in ICEs und Intercitys stieg um 2,9 Millionen oder 2,2 Prozent auf 132 Millionen.
Die Bahn nannte als Kennzahl für das laufende Geschäft ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,76 Milliarden Euro. Das seien 350 Millionen Euro oder 16,6 Prozent weniger als der entsprechende Wert im Jahr zuvor. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich um 748 Millionen Euro oder 1,9 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro.
Bescheidenheit prägte die Bilanzpräsentation der Bahn in diesem Jahr. Grube räumte auf Fragen, ob die Bahn zu spät auf den Einbruch der Geschäfte reagiert habe, nicht nur ein, „Ja, da gibt es nichts zu beschönigen“. Auch die Prognose war im Gegensatz zu früheren Jahren eher zurückhaltend. Der Umsatz soll allenfalls um eine auf 41,5 Milliarden Euro steigen, das operative Ergebnis stagnieren. Immerhin: Die Sonderbelastungen werden nicht mehr so hoch sein. Die Bahn prognostiziert unterm Strich wieder einen bescheidenen Gewinn von einer halben Milliarde Euro.
„Wir müssen nachhaltig besser werden“, räumte Bahnchef Grube ein. „Deshalb haben wir im vergangenen Jahr den Konzernumbau eingeleitet und das Programm „Zukunft Bahn“ gestartet, um bei der Qualität für unsere Kunden spürbar besser und damit auch wirtschaftlich erfolgreicher zu werden.“
Das Programm „Zukunft Bahn“ sieht vor, den Zugverkehr pünktlicher und attraktiver zu machen, etwa mit einer besseren Steuerung des Zugverkehrs, früherer Fehlererkennung bei Störungen im Netz und mobilen Reparatur- und Servicetrupps.
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