China will seine Impfstoffe vermischen

  11 April 2021    Gelesen: 432
China will seine Impfstoffe vermischen

Erstmals räumt ein ranghoher Vertreter Chinas ein, dass die vier Corona-Vakzine der Volksrepublik vergleichsweise eine geringe Wirksamkeit aufweisen. Ein Weg, das zu korrigieren: Die unterschiedlichen Impfstoffe miteinander mischen.

Um die Wirksamkeit seiner Corona-Impfstoffe zu erhöhen, erwägt China eine Vermischung verschiedener Präparate. Die Behörden müssten "über Wege nachdenken, wie das Problem gelöst werden kann, dass die Wirksamkeit der existierenden Impfstoffe nicht hoch ist", sagte der Leiter des chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle- und prävention, Gao Fu, laut Staatsmedienberichten bei einer Konferenz in Chengdu.

Es ist das erste Mal, dass ein ranghoher Vertreter Chinas die relativ geringe Wirksamkeit der von China entwickelten Corona-Impfstoffe öffentlich eingeräumt hat. In dem Land haben bislang vier Corona-Impfstoffe eine bedingte Marktzulassung erhalten, 161 Millionen Dosen wurden seit dem Start der Impfkampagne im vergangenen Jahr verabreicht. Ziel Pekings ist die vollständige Immunisierung von 40 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Chinas bis Juni.

In klinischen Studien in Brasilien erzielte der Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac eine Schutzwirkung von nur rund 50 Prozent gegen Infektionen mit dem Coronavirus. Schwere Krankheitsverläufe, die eine medizinische Behandlung erfordern, verhindert der Impfstoff nach Unternehmensangaben aber zu 80 Prozent. Die beiden Corona-Impfstoffe des Unternehmens Sinopharm haben eine Wirksamkeit von rund 79,3 beziehungsweise 72,5 Prozent. Das Vakzin von CanSino schützt zu rund 65 Prozent vor einer Corona-Infektion.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erfüllen die Covid-19-Impfstoffe von Sinopharm und Sinovac die Anforderungen der WHO. Für die Europäische Union (EU) hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) noch keinem der chinesischen Vakzine eine Zulassung erteilt. Ungarn wich jedoch von der EMA ab und ließ CanSino und Sinopharm per Notzulassung zu.

Quelle: ntv.de, ses/AFP/rts/dpa


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