Kramp-Karrenbauer zweifelt an Nutzung von Nord Stream 2

  21 April 2021    Gelesen: 1275
Kramp-Karrenbauer zweifelt an Nutzung von Nord Stream 2

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Zweifel an der Nutzung der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 geäußert. Es stelle sich die Frage, „ob Gas durchgeleitet wird, wie viel Gas durchgeleitet wird“, sagte sie am Dienstag bei einer Debatte der Denkfabrik Ifri und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paris.

 

Zugleich sehe Kramp-Karrenbauer nur wenig Chancen, das fast vollendete Projekt noch zu stoppen. An dem Arbeitsmodus der künftigen Pipeline würden nach ihrem Wissen derzeit Juristen arbeiten.

Merkel bekräftigt Treue zum Projekt
Bundeskanzlerin Angela Merkel zufolge ist das Gas aus der Pipeline Nord Stream 2 nicht schlechter als das, das durch die Ukraine oder die Türkei aus Russland fließe.

„Ich habe den Eindruck, dass wir hier vielleicht gerade bei Nord Stream 2 einen Konflikt austragen, der sehr viel breiter angelegt ist und der die Frage berührt, wie weit wollen wir mit Russland Handel treiben“, sagte sie am Dienstag bei einer Videokonferenz der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2
Die Pipeline Nord Stream 2 hat einen geschätzten Wert von rund 9,5 Milliarden Euro. Erdgas aus Russland soll in die EU durch zwei parallel verlaufende Stränge von mehr als 2400 Kilometern Gesamtlänge fließen.

Der Anlandepunkt für Nord Stream 2 liegt am Greifswalder Bodden neben dem der ersten Nord-Stream-Leitung. Er wird mit der Gasaufnahmestation von Gascade - einer Tochter von Wintershall und Gazprom - verbunden. Die Gesamtfläche der Aufnahmestation beträgt 11,9 Hektar. In der Station wird das russische Gas noch einmal gefiltert, der Druck in der Rohrleitung gesenkt, das Gas angewärmt und gemessen. Anschließend kommt es über die Anbindungsleitungen NEL und EUGAL ins Gastransportsystem der Europäischen Union.

snanews


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