Wegen Rushdie: Iran boykottiert Frankfurter Buchmesse

  08 Oktober 2015    Gelesen: 554
Wegen Rushdie: Iran boykottiert Frankfurter Buchmesse
Der Iran wird die Frankfurter Buchmesse in der kommenden Woche boykottieren. Mit diesem Schritt protestiere der Iran "energisch" gegen die Anwesenheit des britischen Schriftstellers Salman Rushdie bei der Buchmesse, gab das Kulturministerium in Teheran bekannt. "Unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit" sei "eine in der islamischen Welt verhasste Persönlichkeit" nach Frankfurt eingeladen worden. Daher werde der Iran der Buchmesse fernbleiben. Der Iran rief auch andere muslimische Länder zu einer Reaktion auf.
Der Iran hatte zuvor bereits einen Protestbrief an die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse geschrieben. Rushdie ist vielen Muslimen vor allem wegen seines Romans "Die satanischen Verse" verhasst. Das im Jahr 1988 veröffentlichte Werk ist in ihren Augen gotteslästerlich.

Nach dem Erscheinen des Buchs rief das damalige geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Khomeini, im Jahr 1989 in einer Fatwa zur Tötung Rushdies auf. Dieser musste daraufhin jahrelang im Verborgenen leben.

Rushdie, in Indien geborener britischer Staatsbürger mit Wohnsitz in den USA, soll am Dienstag bei der Eröffnungspressekonferenz der Buchmesse sprechen. Die Messe findet vom 14. bis zum 18. Oktober statt.

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