Klimawandel macht neue Nutzpflanzen-Sorten notwendig

  17 Mai 2021    Gelesen: 1338
Klimawandel macht neue Nutzpflanzen-Sorten notwendig

Je stärker sich der Planet erwärmt, desto wichtiger wird einer Studie zufolge die Züchtung neuer Nutzpflanzen-Sorten.

Wie die Ludwig-Maximilians-Universität in München mitteilte, waren an der Studie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, den USA, Belgien, Österreich, China, Großbritannien und Schweden beteiligt. Das Team simulierte in vier verschiedenen Szenarien, welchen Effekt der Klimawandel auf die Ernteerträge der vier wichtigsten Nutzpflanzen hat: Reis, Weizen, Mais und Soja. Dabei gingen die Forscher von Temperaturanstiegen im globalen Mittel zwischen 1,4 und 3,9 Grad Celsius aus.

Das Ergebnis der Berechnungen: Eine moderate Erwärmung von 1,4 Grad bis zu Ende des Jahrhunderts wäre für die Landwirtschaft noch gut zu bewältigen. 85 Prozent der derzeitigen Anbaufläche könnten laut Simulation mit existierenden Sorten optimal bewirtschaftet werden. Die Erträge könnten sogar um fast 20 Prozent steigen. Dazu trage auch bei, dass der steigende CO2-Gehalt in der Atmosphäre für einige Nutzpflanzen einen positiven Effekt haben könne.

Ene starke oder sehr starke Erwärmung hätte dagegen gravierende Auswirkungen, warnen die Forschenden. Im Szenario mit der stärksten Erwärmung würden auf bis zu 40 Prozent der globalen Anbaufläche neue Sorten benötigt, die teilweise Eigenschaften aufweisen müssten, die es heute noch nicht gebe.

In manchen Weltregionen würde demnach aber auch die Anpflanzung neuer Sorten nichts nutzen, weil es zu trocken wäre. Dazu gehören nach Einschätzung der Wissenschaftler die Türkei, Nordostbrasilien, Texas, Kenia oder auch Teile Indiens. Umgekehrt könnten laut der Studie besonders hohe Ertragszuwächse durch die Anpflanzung neuer Sorten in Teilen Europas, Chinas und Russlands erreicht werden.


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