Malawi verbrennt 20.000 Astrazeneca-Dosen

  20 Mai 2021    Gelesen: 417
Malawi verbrennt 20.000 Astrazeneca-Dosen

Malawi will bis zum Jahresende elf Millionen Menschen oder 60 Prozent seiner Bevölkerung impfen. Erst einmal vernichtet das kleine Land in Ostafrika aber Tausende Dosen Astrazeneca. Schuld sei die Impfstoff-Propaganda, beschwert sich die Gesundheitsministerin.

Das südostafrikanische Malawi hat fast 20.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca vernichtet, weil das Haltbarkeitsdatum Mitte April abgelaufen ist. Wegen der negativen Berichterstattung über den britisch-schwedischen Impfstoff hätten viele Landsleute Bedenken, sich mit dem Vakzin impfen zu lassen, sagte Gesundheitsministerin Kumbize Kandodo im Kamuzu-Zentralkrankenhaus in der Hauptstadt Lilongwe.

Malawi hat bislang drei Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten: 300.000 Dosen im Rahmen der Impfinitiative Covax, 50.000 von Indien und 102.000 von der Afrikanischen Union. Die Lieferung der Afrikanischen Union habe nur eine Haltbarkeit von zwei Wochen gehabt, und "leider konnten wir in diesen zwei Wochen nicht alles verbrauchen, vor allem wegen der Propaganda gegen den Impfstoff von Astrazeneca", sagte Kandodo.

Es sei versucht worden, die Menschen zu überzeugen, aber schließlich seien 19.610 unbrauchbare Dosen übrig geblieben, sagte die Ministerin. "Wir wollen keinen Impfstoff verlieren, weil wir viele Menschen zu impfen haben, aber wir müssen alle abgelaufenen Medikamente aus dem System nehmen", fügte sie hinzu. Die abgelaufenen Dosen wurden im Krankenhaus verbrannt.

Seit dem Beginn der Corona-Impfungen in Malawi wurden 300.000 Menschen geimpft, angestrebt ist die Impfung von elf Millionen Menschen oder 60 Prozent der Bevölkerung bis zum Jahresende.

Quelle: ntv.de, chr/AFP


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